
Goldpreis
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Vinzenz Geiger hat es auf den letzten Metern zur Kristallkugel etwas ruhiger angehen lassen, Julian Schmid ist dafür zum Abschluss noch einmal aufs Podest gestürmt: Beim Saisonfinale der Nordischen Kombinierer in Lahti hat sich der frischgebackene Weltcup-Gesamtsieger Geiger mit Platz 15 begnügt und danach mit strahlenden Augen die begehrte Trophäe entgegengenommen. Team-Weltmeister Schmid musste sich nur dem Österreicher Johannes Lamparter geschlagen geben und wurde Zweiter.
Am letzten Tag einer großartigen Saison, in der Geiger sieben Rennen gewann und ebenfalls zum deutschen Gold-Quartett bei der WM in Trondheim gehörte, war Geiger im Springen nicht über Platz 28 hinausgekommen. Anders als am Vortag, als er noch von 29 auf vier stürmte, blieb diesmal eine ganz große Aufholjagd aus - der 27 Jahre alte Oberstdorfer genoss den Schlussakt in der Loipe.
Dort siegte Ex-Weltmeister Lamparter wie am Vortag, im Ziel hatte er 21,2 Sekunden Vorsprung auf Schmid, der zum achten Mal in diesem Winter auf dem Podest stand. Dritter wurde der Franzose Laurent Muhlethaler. Lamparter schnappte damit Schmid Platz drei in der Weltcup-Gesamtwertung hinter Geiger und Norwegens Rekordweltmeister Jarl Magnus Riiber weg.
Riiber hatte überraschend seine Karriere bereits am vergangenen Sonntag beim Heim-Weltcup in Oslo beendet und damit Geigers Triumph quasi perfekt gemacht. Der Dominator, der seinen Abschied zum Saisonende aus gesundheitlichen und familiären Gründen im Januar angekündigt hatte, führte bis Oslo den Weltcup an. Dann verzichtete er aber auf die historische Chance, als erster Kombinierer zum sechsten Mal die Gesamtwertung zu gewinnen. "Ich bin einfach sehr müde", sagte der 27-Jährige.
Geiger ist nach Eric Frenzel (5), Ronny Ackermann (3) und Hermann Weinbuch der vierte deutsche Mann, der den Gesamtweltcup holte. Für das deutsche Kombinations-Team endete damit eine herausragende Weltcup-Saison. Eine Woche vor Geiger hatte bereits Nathalie Armbruster die Kristallkugel bei den Frauen gewonnen.
Hinter Schmid liefen am Samstag noch drei weitere Deutsche in die Top 10. Terence Weber wurde Sechster, Johannes Rydzek, der in Lahti 2017 viermal Weltmeister geworden war, kam auf Rang sieben. Wendelin Thannheimer kam auf Rang neun.
A.Al-Mehrazi--DT