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Die Formel 1 vollzieht offenbar eine Kehrtwende und öffnet sich nun doch für einen Einstieg des US-Teams Andretti. Schon 2026 sollen die Amerikaner als elfter Rennstall gemeinsam mit dem Hersteller General Motors (GM) an den Start gehen und den Namen der Konzernmarke Cadillac tragen.
Das wurde am Rande des Großen Preises von Las Vegas bekannt, neben internationalen Fachmedien berichtet auch Auto, Motor und Sport von einer bevorstehenden Verkündung. Verschiedene Kompromisse hätten die Einigung ermöglicht, vorausgegangen war allerdings auch ein juristisches Ringen.
Andretti, die bekannteste Motorsport-Marke der USA, treibt das Formel-1-Engagement schon lange voran, 2023 erhielt das Projekt dann auch Grünes Licht durch den Automobil-Weltverband FIA. Die Formel 1 als kommerzieller Rechteinhaber zeigte allerdings wenig Bereitschaft, das derzeit einträgliche Geschäft mit einem weiteren Team zu teilen - und erteilte Anfang 2024 vorerst eine Absage, erst 2028 sei ein Einstieg denkbar.
Andretti, das aus eigener Sicht alle Vorgaben erfüllte, sah einen Verstoß gegen das Kartellrecht und schaltete den US-Kongress ein, das US-Justizministerium befasste sich daraufhin mit dem Fall. Die Verhandlungen liefen vor diesem Hintergrund weiter und führten nun offenbar zu einer Lösung.
Zu dieser gehört demnach, dass der Name Andretti eine weniger prominente Rolle spielt. Michael Andretti, Sohn des einstigen Formel-1-Weltmeister Mario Andretti, hatte sich mit seinem forschen Auftreten wenig Freunde im Fahrerlager gemacht, er wechselte nun in eine Berater-Rolle. Geldgeber Dan Towriss übernahm die Leitung des Projekts, das offiziell nun den Namen der GM-Marke Cadillac tragen soll.
Die Arbeiten an Chassis und Aerodynamik für das Reglement ab 2026 hatte Andretti in diesem Jahr ohnehin vorangetrieben. In Silverstone entstand bereits eine Fabrik, zudem wird der Toyota-Windkanal in Köln genutzt.
Das stärkere Engagements von General Motors ist indes genau das, was die Formel 1 sich wünscht, neue Hersteller bringen der Rennserie Stabilität. Einen eigenen Motor werden die Amerikaner aber frühestens 2028 stellen können, bis dahin müssen die Antriebe von der Konkurrenz bezogen werden. Honda und Ferrari wären aktuell logische Kandidaten.
J.Chacko--DT