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Julian Nagelsmann hat Ausnahmetalent Paul Wanner nach dessen Absage für den Jahresabschluss der deutschen Fußball-Nationalmannschaft noch nicht abgeschrieben. "Die Absage war nicht dramatisch, das wird sehr heiß gekocht", sagte der Bundestrainer am Montag in Frankfurt und betonte: "Er hat nicht gesagt: 'Du bist ein Vollblinder und ich habe keine Lust zu spielen.'" Vielmehr habe Wanner sein Nein "gut begründet".
Der 18-Jährige, Leihgabe des FC Bayern an den 1. FC Heidenheim, spielt aktuell für die deutsche U21. Wegen seiner österreichischen Mutter könnte er auch für die Alpenrepublik auflaufen, die wie der DFB intensiv um ihn wirbt.
Nagelsmann wollte das Talent zu den Nations-League-Spielen am Samstag (20.45 Uhr/RTL) in Freiburg gegen Bosnien und Herzegowina sowie drei Tage darauf in Ungarn einladen. Der Offensivspieler meinte jedoch, er wolle noch weiter reifen und sich erst zu einem späteren Zeitpunkt entscheiden, für welche A-Nationalmannschaft er auflaufen werde.
"Natürlich hätte ich mich gefreut, wenn er bei mir wäre, deswegen wollten wir ihn nominieren", sagte Nagelsmann. Wanner aber habe sich "sehr reif" für sein Alter verhalten. "Der Hype entsteht, weil er für zwei Nationen spielen kann. Wenn er nur für eine spielen könnte, wäre er wahrscheinlich nie bei euch in der Zeitung gestanden", sagte der Bundestrainer.
Der DFB und er wollten jedoch weiter darum "kämpfen, die Toptalente bei uns zu haben". Er habe "die Fantasie", dass Wanner "bei uns für den WM-Kader eine Rolle spielen kann, aber er ist noch am Anfang, hat noch Schritte zu gehen", sagte Nagelsmann.
Grundsätzlich sprach Nagelsmann von einer "sehr heiklen, persönlichen Entscheidung. Er muss es aus Überzeugung machen, aus Stolz, für seine Nation zu spielen - nicht, weil er bessere Chancen sieht zu spielen. Das wäre der falsche Ansatz, es geht ums Herz."
B.Krishnan--DT