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Der dreimalige Rodel-Olympiasieger Johannes Ludwig (Oberhof) stellt den Schlitten in die Ecke. Rund drei Monate nach seinen Goldmedaillen im Einzel und mit der Teamstaffel bei den Winterspielen in Peking erklärte der 36-Jährige am Montag seinen Rücktritt. Die Heim-WM im kommenden Jahr reichte dem Thüringer nicht mehr als Motivation zur Fortsetzung seiner Laufbahn.
"Rennrodeln ist der grundlegende Inhalt meines Lebens. In den zurückliegenden 30 Jahren war nahezu jeder Tag vom Kufensport bestimmt und verlangte mir, aber auch meinem familiären Umfeld, große Entbehrungen ab", sagte Ludwig in einer vom Thüringer Schlitten- und Bobsportverband verbreiteten Erklärung: "Im Laufe meiner Karriere habe ich gelernt, dass im Leistungssport vor allem Durchhaltevermögen und das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten wichtige Elemente für den Erfolg sind. Ich bin gespannt auf einen neuen Lebensabschnitt."
Beruflich werde seine weitere Laufbahn bei der Bundespolizei eine große Rolle spielen. "Der Fokus wird jetzt aber zunächst auf meiner Familie liegen. Ich freue mich auf den Sommer und die Zeit mit meinen Kindern, die so lange auf mich verzichten mussten", beschrieb der Erfolgsathlet seine Zukunftspläne.
Ludwigs Einzelerfolg bedeutete die erste Goldmedaille für das Team D bei den Olympia-Wettbewerben in China. Der gebürtige Suhler, der bis Peking im Schatten seines Teamkollegen Felix Loch gestanden hatte, krönte seine Laufbahn wenige Tage später durch die Wiederholung seines Olympiasieges von 2018 in Pyeongchang mit der Staffel.
In der Mannschafts-Konkurrenz gewann der Familienvater 2017 und 2020 auch seine beiden Weltmeister-Titel. Bereits 2013 hatte Ludwig im Einzel WM-Bronze geholt.
Das Doppel-Gold von Peking bestätigte Ludwig in der zurückliegenden Saison auch durch den Triumph im Gesamtweltcup. Insgesamt stehen für Ludwig zehn Weltcupsiege zu Buche.
In Peking hatte Ludwig noch keine Entscheidung über die Fortsetzung seiner Karriere wenigstens noch um einen Winter bis zur WM vor der Haustüre treffen wollen. Mit ausreichendem Abstand zum Geschehen im Eiskanal entschied er nun, sich mit der Rolle als WM-Botschafter für Oberhof 2023 begnügen zu wollen.
D.Farook--DT