Goldpreis
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Der Held des Abends warf sich mit freiem Oberkörper in Siegerpose. Doch während ihn die spanischen Medien flugs zum "besten Fußballer der Welt" hochjubelten, gab sich Vinicius Junior ganz bescheiden. Den Löwenanteil an Real Madrids "goldenem Comeback" (Marca) beim 5:2 (0:2) gegen Borussia Dortmund schob der Brasilianer seinem Trainer Carlo Ancelotti zu.
"Wir wissen, dass zu Hause, mit unseren Fans im Rücken, alles passieren kann", sagte der Dreifach-Torschütze. Er sei mit seinen berühmten Teamkollegen wie Kylian Mbappe und Jude Bellingham zur Halbzeit "ganz still" in die Kabine gekommen. "Wir haben unserem Coach zugehört und uns nur eines gesagt", berichtete er: "Wenn wir das erste Tor machen, werden wir zurückkommen." Es gelang. Spektakulär. Auch wegen Vinicius: "Es kommt selten vor, dass ein Spieler so eine Halbzeit spielt", sagte Ancelotti.
"Er erinnert mich an Pele", sagte Reals Ikone Emilio Butragueno, den Anstoß zur Aufholjagd aber gab der deutsche Nationalspieler Antonio Rüdiger (60.). "Wir geben niemals auf! Eine magische zweite Hälfte", schrieb er nach dem Spiel bei Instagram. Vinicius Junior (62./86./90.+3) und Lucas Vazquez (83.) hatten das Spiel gedreht, der BVB wurde überrollt.
Geht es nach Reals Hausblatt Marca, wird Vinicius am 28. Oktober auch tatsächlich als bester Fußballer der Welt ausgezeichnet werden. "Der Brasilianer erschien, als seine Teamkollegen ihn am meisten brauchten, um der Welt zu zeigen, warum er den Ballon d'Or mehr verdient als jeder andere."
Ancelotti hatte derweil das große Ganze im Blick. "Wir müssen lernen", sagte er ruhig über das Feuerwerk seiner Mannschaft nach der Pause: "Daraus, wozu wir fähig sind, in dieser zweiten Halbzeit, mit dieser hohen Intensität, diesem Tempo." Er forderte: "So müssen wir Spiele beginnen - und nicht erst reagieren, wenn der Gegner zwei Tore geschossen hat."
A.Hussain--DT