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Lewis Holtby hüpfte ausgelassen vor den Fans, seine Mitspieler von Holstein Kiel feierten das überraschende Remis fast wie einen Sieg. Dies sei "ein toller Punkt für uns kleine Gallier aus Kiel", sagte Holtby voller Stolz nach dem 2:2 (1:2) beim Double-Gewinner Bayer Leverkusen: "Ich habe nicht viele Mannschaften gesehen, die hier einen Punkt geholt haben - selbst die AC Mailand nicht."
Nach einem Albtraumstart und einem 0:2-Rückstand nach acht Minuten hatte sich der Aufsteiger im Verlauf des ersten Durchgangs aber gefangen - und schnupperte am Ende gar an der Sensation. "Da kann man auch mal wegbrechen, das muss man den Jungs hoch anrechnen", lobte Trainer Marcel Rapp mit Blick auf die Reaktion seines Teams auf die beiden frühen Gegentreffer. Gegen Bayern München waren die Kieler nach einem ähnlichen Beginn abgeschossen worden (1:6).
Schon in der Halbzeit habe er diesmal aber in den Gesichtern seiner Mitspieler gesehen, "dass da was geht", versicherte Holtby. Aufgrund der gefürchteten Last-Minute-Qualitäten des Gegners war Kiel gewarnt, denn "sobald die 90. Minute beginnt, betest du", sagte Holtby. Zugleich habe es aber Momente gegeben, "in denen du das Gefühl hattest, dass es in unsere Richtung geht".
Zwar warten die Norddeutschen weiter auf den ersten Bundesliga-Sieg der Klubgeschichte, durch den Überraschungscoup in Leverkusen tankte der Neuling aber reichlich Selbstvertrauen - und verließ sogar das Tabellenende. "Durch ein solches Spiel merken wir", meinte Finn Porath, "dass wir immer für Punkte infrage kommen."
Zumal mit jedem Spiel die Erfahrung zunimmt. "Jedes Mal, wenn wir gegen solche Gegner spielen, werden unsere Jungs besser", sagte Rapp. Auch deshalb rechnet sich Kiel in den kommenden beiden Partien nach der Länderspielpause gegen Union Berlin und den VfB Stuttgart etwas aus. "Jetzt kommen zwei Gegner, gegen die wir die Möglichkeit haben, um drei Punkte zu spielen", sagte Holtby.
G.Koya--DT