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Das WM-Duell zwischen Max Verstappen und Lando Norris wird den Großen Preis von Singapur prägen, doch abseits der Strecke gibt es jede Menge zu klären. Weltmeister Verstappen fühlt sich vom Automobil-Weltverband FIA unfair behandelt. Davon losgelöst hofft Ferrari auf Antworten nach einem sehr schwachen Qualifying. Ein Ausblick auf das 18. Saisonrennen der Formel 1 am Sonntag (14.00 Uhr MESZ/Sky).
ANGESPANNT
Max Verstappen hatte bei der Donnerstags-Pressekonferenz die Leistungsfähigkeit seines Autos flapsig als "fucked" bezeichnet - und erhielt dafür in Form von Sozialstunden eine Quittung. Entsprechend wenig Lust hatte er, bei der Pressekonferenz nach dem Qualifying zu reden. "Sorry, mehr sage ich nicht, sonst werde ich wieder bestraft", sagte er. Fragen wolle er sehr gerne außerhalb des offiziellen FIA-Rahmens beantworten - und der Weltmeister hielt sein Wort. Der Automobilweltverband, so Verstappens Schlussfolgerung, habe "einen Präzedenzfall schaffen" wollen, betonte er. Das "F-Wort" habe er in keiner Weise beleidigend gemeint. Auch Rekordweltmeister Lewis Hamilton und Pole-Setter Lando Norris stimmten zu, die Sanktion sei "ein Witz", sagte etwa Hamilton. Es bahnt sich offenbar ein Machtkampf zwischen den Fahrern und der FIA mit ihrem Präsidenten Mohammed Ben Sulayem an.
SPANNUNG
Dabei sollte doch das Rennen in Singapur auch auf der Strecke jede Menge Spannung bieten. Die Voraussetzungen dafür sind jedenfalls gegeben. Auf der Pole Position steht WM-Herausforderer Lando Norris im McLaren, direkt neben ihm startet von Platz zwei Champion Max Verstappen. Der Niederländer hatte im Red Bull nach einem bislang ganz schwachen Wochenende im Qualifying plötzlich aufgetrumpft und sich eine sehr gute Ausgangslage fürs 18. Saisonrennen gesichert. "Platz zwei nehme ich sehr gern", sagte Verstappen, der weiß, dass der Druck auf Norris lastet. Dieser hatte beim Start mehrfach geschwächelt, und nun lauert Verstappen nur auf einen Fehler. "Wir sind reif fürs Podium", sagte Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko bei Sky. Verstappen hat derweil eine ganz besondere Motivation: In Singapur hat er noch nie gewonnen, dieser Serie würde er gerne ein Ende setzen.
FIASKO
Mit großen Ambitionen waren Charles Leclerc und Carlos Sainz ins Qualifying gegangen - doch dann folgte Ernüchterung für die Ferrari-Stars. Leclerc musste sich mit Startplatz neun begnügen, nachdem seine schnelle Runde wegen Missachtung der Streckenbegrenzung gestrichen wurde. Der Spanier Sainz leistete sich einen Fehler und schlug rücklings in die Streckenbegrenzung ein. Damit sorgte Sainz für eine lange Unterbrechung, für ihn reichte es zum zehnten Platz. Weil in Singapur das Überholen schwierig ist, ist die Ausgangslage kompliziert. "Man weiß nicht, wie schnell sie wirklich sind", sagte McLaren-Chef Zak Brown bei Sky: "Sie werden schon nach vorne kommen."
STARK
Bei allem Rumoren geriet die Leistung von Nico Hülkenberg fast in den Hintergrund. Dabei ist der sechste Startplatz im unterlegenen Haas ein hervorragendes Ergebnis. Er war besser als die Ferrari-Piloten und auch schneller als Red-Bull-Fahrer Sergio Perez. "Gut", fand der Emmericher seine Leistung, Ex-Weltmeister Nico Rosberg, in Singapur als TV-Experte dabei, fand deutlich blumigere Worte. "Sensationell" und nicht hoch genug zu bewerten sei Hülkenbergs Ergebnis. Die Chance auf weitere WM-Punkte ist gut.
Y.I.Hashem--DT