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Sebastian Coe, Präsident des Leichtathletik-Weltverbandes World Athletics, hat erstmals Ambitionen geäußert, beim IOC die Nachfolge von Thomas Bach anzutreten. "Ich habe immer klargestellt, dass ich, wenn sich die Gelegenheit ergibt, natürlich ernsthaft darüber nachdenken werde", sagte Coe am Sonntag in Paris: "Die Gelegenheit hat sich nun ergeben. Natürlich werde ich das in Betracht ziehen."
Bach, der seit 2013 dem Internationalen Olympischen Komitee vorsteht, sagte am Samstag bei der Session der Ringe-Organisation, er strebe keine dritte Amtszeit an - was ohnehin nur nach einer Änderung der IOC-Verfassung möglich wäre. Ein Nachfolger oder eine Nachfolgerin soll im März 2025 gewählt werden.
"Ich bin den größten Teil meines Lebens in die olympische Bewegung involviert gewesen", sagte Coe, der IOC-Mitglied ist und Cheforganisator der Sommerspiele 2012 in London war. Er habe "jetzt den besten Job der Welt, als Präsident der olympischen Sportart Nummer eins. Das sind Erfahrungen, die, wenn man sie mit anderen Aspekten meines Lebens zusammenbringt, meiner Meinung nach für die Rolle von Vorteil wären", erklärte der 67-jährige Brite weiter.
Lord Coe, zweimaliger Olympiasieger über 1500 m, ist gewissermaßen der Gegenentwurf zum drei Jahre älteren Bach. Einst waren sie Freunde, zogen einander mit den Spitznamen "Shakespeare" und "Professor" auf. Mittlerweile aber ist Coe in Opposition getreten.
World Athletics ging anders als das IOC schon rigide gegen Sportler aus Russland vor, als es nur um den Umgang mit schweren Dopingvergehen ging und der Angriffskrieg gegen die Ukraine noch fern war. Vor allem aber beging Coe im vergangenen April einen olympischen Tabubruch. Jeder Leichtathletik-Olympiasieger in Paris erhält von World Athletics Geld für Gold, satte 50.000 Euro. Das IOC informierte World Athletics erst kurz vor Bekanntgabe der aufsehenerregenden Nachricht, auch seine Amtskollegen in anderen Weltverbänden überrumpelte Coe und erntete harsche Kritik.
H.El-Qemzy--DT