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Der Traum vom Olympiagold vor dem Bundesligastart ist geplatzt: Michael Olise kommt nach einem Finalkrimi ohne Happy End als Silbermedaillengewinner zum FC Bayern. Der 53-Millionen-Einkauf der Münchner verlor mit Frankreich das Fußballendspiel im Pariser Prinzenpark trotz einer spektakulären Aufholjagd gegen Spanien mit 3:5 (3:3, 1:3) nach Verlängerung.
Das Team von Trainer Thierry Henry, mit vier weiteren Bundesligaprofis auf dem Feld, drehte im ersten Olympiafinale für Frankreich seit Gold 1984 nach klarem Rückstand erst in der Schlussphase auf. Olise, dem zunächst wenig gelang, bereitete den Anschlusstreffer vor. Die spielstarken Spanier um Europameister Fermin Lopez, der doppelt traf, wiederholten den Erfolg von 1992, als unter anderem Pep Guardiola und Luis Enrique in Barcelona triumphiert hatten. Für die Entscheidung sorgte der eingewechselte Sergio Camello mit einem Doppelpack in der Verlängerung (100./120.+1).
Der Stuttgarter Enzo Millot brachte die Gastgeber vor 49.000 Zuschauern früh in Führung - weil Spaniens Torhüter Arnau Tenas kräftig mithalf (11.). Lopez glich nach einer sehenswerten Kombination aus (18.) und drehte das Spiel im Nachschuss (25.). Alex Baena erhöhte mit einem direkt verwandelten Freistoß (28.).
Olise und Co. übernahmen nach der Pause wieder mehr die Initiative, der Mönchengladbacher Manu Kone traf mit einem Kopfball die Latte (57.). Nach Olise-Vorlage verkürzte der eingewechselte Maghnes Akliouche (79.), der Ex-Mainzer Jean-Philippe Mateta erzwang in der Nachspielzeit per Foulelfmeter nach Videobeweis die Verlängerung (90.+2). Neben Millot und Kone vertraten auch der Leipziger Castello Lukeba und der Freiburger Kiliann Sildillia die Bundesliga.
Olise war der einzige Star bei den Franzosen, nachdem es vor dem Olympiaturnier Absagen von Kylian Mbappe über Antoine Griezman oder Mathys Tel gehagelt hatte - und vor dem Finale der gefeierte Held. "Michael hat wieder den Unterschied gemacht. Er vollbringt mit seinem Fuß ziemlich außergewöhnliche Dinge", hatte der ehemalige Welt- und Europameister Henry nach dem 3:1 n.V. im Halbfinale gegen Ägypten geschwärmt.
Die Münchner hatten den 22-Jährigen vom englischen Premier-League-Klub Crystal Palace losgeeist. Der Flügelstürmer sei "ein Unterschiedsspieler", betonte Sportvorstand Max Eberl. Er soll den Bayern nach der enttäuschenden vergangenen Saison "neue Impulse" geben.
Olise wird in den nächsten Tagen in München erwartet. Er will keine längere Pause, um sich bei den Bayern schnellstmöglich einzugewöhnen.
I.El-Hammady--DT