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Gold und Bronze im Minutentakt - doch auch eine bittere Enttäuschung für Routinier Sebastian Brendel: Die deutschen Rennsportkanuten haben bei den Sommerspielen in Paris einen aufreibenden zweiten Wettkampftag erlebt. Jacob Schopf und Max Lemke gewannen nach ihrem Sieg im Vierer auch die Goldmedaille im Kajak-Zweier. Kurz zuvor hatten Paulina Paszek und Jule Hake im Kajak-Zweier den dritten Platz belegt. Im letzten Finale des Tages ging Sebastian Brendel auf seiner Paradestrecke über 1000 m im Canadier-Einer leer aus, der dreimalige Olympiasieger wurde Letzter.
Schopf und Lemke dagegen verwiesen im Wassersportstadion von Vaires-sur-Marne über 500 m die Ungarn Bence Nadas und Sandor Totka souverän auf Rang zwei, Bronze ging an Jean van der Westhuyzen und Tom Green aus Australien. Max Rendschmidt und Tom Liebscher-Lucz landeten auf Rang fünf. Schopf und Lemke waren am Donnerstag gemeinsam mit Rendschmidt und Liebscher-Lucz im Vierer zu Gold gefahren.
Paszek und Hake landeten im Finale über 500 m hinter dem neuseeländischen Boot mit Ausnahmekanutin Lisa Carrington sowie den Ungarinnen Tamara Csipes und Alida Dora Gazso. Erst nach minutenlanger Zielfotoauswertung wurde das zweite ungarische Boot mit Noemi Pupp und Sara Fojt zeitgleich mit Paszek und Hake auf Rang drei gesetzt, es gibt zwei Bronzemedaillen. "Wir haben nur noch gebetet", sagte Hake im ZDF, "das ist so schön." Paszek sprach von "Momenten, die für immer bleiben".
Hake und Paszek hatten am Donnerstag im Kajak-Vierer bereits die Silbermedaille gewonnen. Pauline Jagsch, die am Vortag ebenfalls bei der Fahrt auf Rang zwei im Boot gesessen hatte, landete im Zweier-Finale mit ihrer Partnerin Lena Röhlings auf dem sechsten Platz.
Für Brendel sind die vierten Sommerspiele wohlmöglich seine letzten, der 36-Jährige hatte zum Abschluss auf eine Medaille gehofft und wirkte auf dem Weg ins Finale auch in Form. Im Medaillenrennen waren der siegreiche Weltmeister Martin Fuksa (Tschechien) sowie Isaquias Queiroz (Brasilien) und Serghei Tarnovschi (Moldau) auf den Silber- und Bronzerängen aber außer Reichweite.
Brendel hatte 2012 erstmals olympisches Gold im Einer geholt, vier Jahre später krönte er sich in Rio im Einer sowie im Zweier zum Olympiasieger. 2021 in Tokio verliefen die Spiele etwas weniger erfolgreich: Nach dem Gewinn der Bronzemedaille im Zweier schied Brendel über seine Paradestrecke im Halbfinale aus.
R.Mehmood--DT