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Deutschlands Basketballer stürzen jäh ab, der Kampf der Hockey-Männer um Gold endet im Chaos. Weitspringerin Malaika Mihambo wird ihrem Favoritenstatus nicht gerecht, Julian Weber patzt mit dem Speer - und das waren nur einige der bitteren Momente aus deutscher Sicht. Am Donnerstagabend zerstoben viele Hoffnungen:
19.15 Uhr - Hinze und Friedrich im Keirin: Kein Gold in den Beinen
Die erste Enttäuschung setzt es im Velodrome National westlich von Paris. Emma Hinze und Lea Sophie Friedrich rollen auf die Holzbahn, wie immer begleitet von großen Erwartungen. Die Top-Sprinterinnen, so die allgemeine Annahme, haben Gold in den Beinen - am Ende wird es im Keirin bloß Blech. Friedrich scheitert im Halbfinale, Hinze wird Fünfte. "Beide sind super enttäuscht, ich bin auch enttäuscht", sagt Bundestrainer Jan van Eijden. Es ist ein bitteres Deja-vu nach den Spielen 2021 in Tokio.
19.33 Uhr - Basketballer stürzen ab - und haben noch ein Ziel
Zwei Wochen lang treten die Weltmeister bei Olympia wie ein Mitfavorit auf, auch am frühen Donnerstagabend sind Dennis Schröder und Co. eigentlich auf der Höhe - doch kleine Schwächen werden im Hexenkessel von Paris durch den Gastgeber hart bestraft. "Das ist eben kein Videospiel", sagt Franz Wagner nach dem Halbfinale, "man spielt nicht immer perfekt." Nach Jahren des rasanten Aufschwungs bleibt die große Krönung aus, doch ein Ziel gibt es ja noch: Am Samstag geht es gegen Serbien um Bronze.
20.34 Uhr: - Tränen und Tumulte: Die Hockey-Männer verpassen Gold
Noch einen Schritt näher als die Basketballer sind die Hockey-Nationalspieler dran am großen Coup. Doch das Finale gegen die Niederlande endet mit der knappsten aller Niederlagen: Im Shootout verliert Deutschland die Goldmedaille - der Rest ist Chaos. Eine Provokation durch den Gegner, Wut, Rudelbildung, Handgreiflichkeiten. Und hinterher die Gewissheit bei Kapitän Mats Grambusch: "Alles scheißegal, weil wir verloren haben." Silber ist in diesem Moment kein Trost.
21.01 Uhr - Drama um die Debütantin: Verletzte Ringerin verliert Bronze
Genau 19 Sekunden steht Annika Wendle in diesem kleinen Finale auf der Matte, dann passiert es. "Man hat ein Geräusch gehört", raunt ihr Trainer nach dem Kampf der Olympia-Debütantin. Das linke Knie verdreht, Wendle will weiterkämpfen, doch nach 96 Sekunden ist das Duell mit der Nordkoreanerin Choe Hyo Gyong entschieden. 0:10, auf tragische Weise.
21.21 Uhr - Kein Gold im Weitsprung: Mihambos Abend endet im Rollstuhl
Emotional wird es auch im Stade de France, und alle schauen zu. Malaika Mihambo, die größte Goldhoffnung der deutschen Leichtathleten, muss sich nach einem fordernden Wettkampf mit Silber begnügen. Mihambo weint, ringt nach Luft, wird letztlich auf einem Rollstuhl aus der Arena gefahren. Es gehe ihr besser, sagt sie am späteren Abend, sie sei aber "müde und erschöpft". In der Olympia-Vorbereitung hatte sie mit einer Corona-Infektion gekämpft, "seitdem hatte ich Probleme mit meiner Lunge beim Atmen", sagt sie. Ihre 6,98 Meter sind aller Ehren wert.
22.06 Uhr - Blech mit dem Speer: Weber holt nur Rang sechs
Es hätte ein deutscher Abend werden können, doch auch im Speerwerfen der Männer erfüllen sich die Hoffnungen nicht. Und während Mihambo trotz allem noch die Medaille sichert, geht Julian Weber leer aus. 87,40 Meter reichen "nur" zu Platz sechs. Damit werden die deutschen Leichtathleten wohl ohne Goldmedaille nach Hause fahren - und Webers persönlicher Fluch geht weiter: Wieder ist es nichts geworden mit der ersten Medaille auf Weltniveau.
I.El-Hammady--DT