TecDAX
-12.1500
Ringer Mijain Lopez hat in Paris ein bedeutendes Kapitel olympischer Geschichte geschrieben. Der Zwei-Meter-Koloss aus Kuba gewann am Dienstagabend das Finale der Gewichtsklasse bis 130 kg im griechisch-römischen Stil und damit als erster Sportler überhaupt fünf Medaillen bei fünf Olympischen Spielen in Folge in derselben Disziplin.
Lopez (41) bezwang in der Champs-de-Mars Arena den Chilenen Yasmani Acosta Fernandez mit 6:0. Es war sein 22. Sieg bei Olympischen Spielen in Serie, seine einzige Niederlage liegt 20 Jahre zurück: In Athen 2004 unterlag Lopez im Viertelfinale dem Russen Chassan Barojew, danach siegte er 2008 in Peking, 2012 in London, 2016 in Rio, 2021 in Tokio und legte eine Pause ein - bis Paris.
Bislang stand Lopez auf einer Stufe mit Sportlegenden wie Carl Lewis (USA/Weitsprung), den US-Schwimmern Michael Phelps (200 m Freistil) und Katie Ledecky (800 m Freistil) sowie Alfred "Al" Oerter (USA/Diskus), die alle viermal denselben Olympia-Wettbewerb ohne Unterbrechung gewonnen hatten. Zu diesem illustren Kreis zählen auch der Däne Paul Elvstrom (Segeln) und der Japaner Kaori Icho (Ringen).
Lopez ist ihnen nun eine Goldmedaille voraus, er verkörpert 16 Jahre Weltspitze im Superschwergewicht, eine einmalige Konstanz. Dabei spielte Lopez' Körper nicht immer mit. Sein Trainer Raul Trujillo berichtete der Nachrichtenagentur AFP von vier Bandscheibenvorfällen seines Schützlings. "Die Müdigkeit ist da, der Schmerz im Körper ist da, also muss der Geist stark sein, die Motivation muss noch stärker sein", sagte Lopez.
Eine sechste Goldmedaille wird es allerdings nicht geben, das kündigte Lopez vor dem großen Finale in Paris an. "Wir müssen Platz für die nachkommenden Youngster schaffen, für Kontinuität", sagte er: "Das Ringen hat mein Leben bestimmt, Ringen war die Liebe meines Lebens."
Z.W.Varughese--DT