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Die Frage hatte Simone Biles nicht kommen sehen. "Ehrlich gesagt, hätte ich das googeln müssen", sagte die Turnkönigin nach ihrer ersten Gold-Show von Paris. Was es ihr bedeute, dass sie mit nun 38 Medaillen bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen mehr Edelmetall bei großen Wettkämpfen abgeräumt habe als alle männlichen US-Turner in der Geschichte zusammen?
"Ich führe keine Statistiken, ich gehe einfach hier raus und tue, was ich tun soll, und ich tue, was ich liebe und was mir Spaß macht, und das ist alles, was für mich zählt", sagte Biles auf der Pressekonferenz nach ihrem fünften Olympiagold. Die 27-Jährige avancierte am Dienstagabend zur ältesten Turn-Olympiasiegerin seit 1964 - und mit ihrer insgesamt achten Olympiamedaille vor allem zur erfolgreichsten Olympiaturnerin der US-Geschichte. Entsprechend locker und gelöst wirkte Biles' 20-minütiger Auftritt auf dem Podium mit ihren Teamkolleginnen.
Ja, der Statistikvergleich mit den Männern sei "erstaunlich, jetzt wo ich es höre. Aber ich glaube, dass ich die Tiefe dessen erst verstehen werde, wenn ich mit dem Sport aufhöre", so Biles. Jetzt habe man allerdings "noch ein paar weitere Wettbewerbe hier, also versuche ich, mich darauf zu konzentrieren".
Der Triumph mit der Mannschaft soll in Paris schließlich nur der Anfang gewesen sein, die Biles-Festspiele haben gerade erst begonnen. Im Mehrkampf sowie in den Einzel-Finals Sprung, Boden und Schwebebalken winken der nur 1,42 Meter großen Athletin in der französischen Hauptstadt weitere Medaillen.
Am Dienstagabend bejubelte Biles aber erst einmal das vierte US-Mannschaftsgold der Geschichte - und ihr eigenes eindrucksvolles Comeback auf der ganz großen Bühne. Biles, die vor drei Jahren wegen mentaler Probleme aus dem Mannschaftsfinale ausgestiegen war und damit weltweit für Aufsehen gesorgt hatte, hatte ihre letzte Goldmedaille vor acht Jahren in Rio gefeiert.
T.Jamil--DT