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Die Probleme mit der Wasserqualität der Seine nehmen kein Ende: Am frühen Sonntagmorgen sagten die Organisatoren das angesetzte Schwimmtraining der Triathleten ab. Grund dafür seien die Regenfälle der vergangenen zwei Tage, welche die Seine zu stark verschmutzt hätten. Hinsichtlich der Wettkämpfe am Dienstag und Mittwoch herrsche aber Zuversicht. Der Regen hatte sich am Sonntag verzogen.
Die Entscheidung wurde gemeinsam vom olympischen Organisationskomitee, dem Triathlon-Weltverband und den örtlichen Behörden getroffen. "Die Wasserqualitätswerte stellen keine ausreichende Garantie für die Ausführung der Veranstaltung dar", heißt es in der Pressemitteilung.
"Wir hatten gestern schon im Meeting der Trainer eine Andeutung erhalten, dass es so kommen kann. Es ist immer mit ein bis zwei Tagen Beeinträchtigung der Wasserqualität zu rechnen", sagte Chef-Bundestrainer Thomas Moeller: "Wir haben Alternativtraining organisiert. Wir hoffen jetzt, dass die Sonne dafür sorgt, dass alles so weitergeht, wie es geplant war." Am Montag könnten demnach auch die Männer bei den Frauen mittrainieren.
Die Wettbewerbe der Triathleten sind die ersten, die im Fluss von Paris stattfinden. Auch die Freiwasserschwimmer um Florian Wellbrock und Leonie Beck sollen ihre Wettkämpfe am 8. und 9. August in der Seine austragen.
Schon weit vor dem Start der Spiele hatte die Wasserqualität immer wieder für Aufsehen gesorgt. Unter anderem nahmen die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo und Organisationschef Tony Estanguet ein Bad in der Seine, um zu beweisen, dass der Fluss sauber genug ist.
In den vergangenen Jahren investierte der französische Staat etwa 1,4 Milliarden Euro, um die Seine zu säubern. Dafür mussten zahlreiche Haushalte an die Kanalisation angeschlossen werden, die ihr Abwasser zuvor direkt in die Seine und ihre Nebenflüsse geleitet hatten. Zudem wurde in Paris ein riesiges Überlaufbecken gebaut, damit bei starkem Regen die Kanalisation nicht mehr wie bislang in die Seine flutete.
Wegen des regenreichen Frühsommers blieben die Wasserproben bis vor kurzem noch über den Schwellenwerten, etwa bei den Fäkalien-Bakterien E.Coli. In Online-Diensten kursierten zahlreiche bissigen Kommentare zur Seine, der "Toilette von Paris".
D.Al-Nuaimi--DT