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Ausrufezeichen zum Auftakt: Die deutschen Fußballerinnen haben einen Traumstart in ihre Medaillenmission bei den Olympischen Spielen hingelegt. Das Team von Bundestrainer Horst Hrubesch setzte sich nach einem überzeugenden Auftritt mit 3:0 (1:0) gegen den WM-Vierten Australien durch und nahm ordentlich Schwung für die weiteren Aufgaben in der kniffligen Gruppe B auf.
Rückkehrerin Marina Hegering (24.), Lea Schüller (64.) und die überragende Jule Brand (68.) erzielten im Stade Velodrome in Marseille die Treffer für den Goldmedaillengewinner von 2016, der auch ohne die schwer verletzte Schlüsselspielerin Lena Oberdorf einen großen Schritt Richtung K.o.-Runde machte. Am Sonntag (21.00 Uhr) wartet nun das wegweisende Duell mit Rekord-Olympiasieger USA, ehe es drei Tage später zum Abschluss gegen Sambia geht (19.00 Uhr).
Schon vor dem ersten großen Turnierspiel seit dem historischen Vorrunden-Aus bei der WM im Vorjahr hatte Hrubesch durchgeatmet. Neben Abwehrchefin Hegering meldete sich auch Kapitänin Alexandra Popp trotz ihrer Fußreizung in der Vorbereitung fit - und rückte umgehend ins defensive Mittelfeld, nachdem Oberdorf bei der Generalprobe gegen Österreich (4:0) eine Kreuz- und Innenbandverletzung im Knie erlitten hatte.
Das Team sei "gefestigt", und es habe bereits bewiesen, dass es ohne Oberdorf spielen könne, betonte Hrubesch im ZDF. Das Trikot der 22-Jährigen lag vor dem Anpfiff als Motivation im Spielerinnenkreis - es wirkte.
Die DFB-Frauen, bei denen Ann-Katrin Berger (33) vom US-Klub Gotham FC den Vorzug vor der langjährigen Stammtorhüterin Merle Frohms erhielt, erwischten einen schwungvollen Start. Berger war gleich mittendrin, als sie die stark aufspielende Brand mit einem schnellen Abstoß in Szene setzte, die Wolfsburgerin schloss aber zu hektisch ab (10.).
Vor den Augen von DFB-Präsident Bernd Neuendorf und Christian Wück, der nach den Sommerspielen die Nachfolge von Hrubesch antritt, belohnte sich das deutsche Team nach einer Ecke für eine engagierte Leistung. Hegering köpfte am zweiten Pfosten ein, zuvor hatte sie wochenlang aufgrund von Wadenproblemen pausiert. Australien blieb ohne Starstürmerin Sam Kerr (Kreuzbandriss) ungefährlich.
Die DFB-Auswahl behielt sich ihre Spielfreude auch in der zweiten Halbzeit bei. Vor allem Brand sorgte mit ihrem Offensivdrang immer wieder für Wirbel. Nach einem Ballgewinn der Flügelstürmerin ließ Schüller (56.) jedoch zunächst die große Chance auf das zweite Tor liegen.
Hrubesch, der die deutschen Männer 2016 in Rio zu Olympia-Silber geführt hatte, durfte dennoch zufrieden sein. Die Entscheidung, die körperlich starke Popp als Oberdorf-Ersatz aufzustellen, zahlte sich aus. Dazu zeigte sich das DFB-Team nach Standards gefährlich: Schüller erhöhte erneut nach einer Ecke per Kopf, ehe Brand einen Konter vollendete und ihre Leistung krönte.
R.Mehmood--DT