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Geführt, zurückgelegen, gewonnen: Deutschlands Handballerinnen bewerten die Achterbahnfahrt gegen Ungarn als mentalen Schritt in die richtige Richtung. "Genau das brauchen wir", sagte Kapitänin Emily Bölk nach dem 30:29 (15:11) im zweiten Olympia-Härtetest bei Sport1. Zwar sei es lehrreich, dass auch ein scheinbar komfortabler Vorsprung noch lange nicht den Sieg bedeutet: "Aber umso schöner, dass wir es dann in den letzten zwei, drei Minuten nochmal rumreißen können."
Deutschland hatte gegen den WM-Zehnten in der zweiten Hälfte einen zwischenzeitlichen Sechs-Tore-Rückstand verspielt, beim 27:29 (56.) drohte auf dem Weg zu den Sommerspielen nach dem 31:36 gegen Brasilien aus der Vorwoche sogar die zweite Niederlage in Folge. Doch in der Crunchtime bewahrte das Team von Bundestrainer Markus Gaugisch einen kühlen Kopf und drehte das Spiel wiederum. "Das war sehr wichtig", sagte der DHB-Coach.
Vor der Abreise in die französische Hauptstadt steht nun noch die Generalprobe an, am Sonntag (15.00 Uhr/Sport1) ist in Stuttgart erneut Brasilien der deutsche Gegner. Gegen die Südamerikanerinnen hofft Gaugisch eine konstantere Leistung seiner Spielerinnen, die in der Olympia-Vorbereitung defensiv wie offensiv ihr Leistungspotenzial bislang nicht voll ausschöpfen. "Wir müssen versuchen, hier alle Spielerinnen auf ein Level zu bringen, der für Olympische Spiele auch taugt. Das wird der Job sein", sagte Gaugisch.
Richtig ernst wird es dann am Donnerstag (16.00 Uhr/ZDF und Eurosport), wenn die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) noch vor der offiziellen Eröffnungsfeier auf Südkorea trifft. Bei der Rückkehr auf die olympische Bühne nach 16 Jahren stehen die DHB-Frauen in ihrer starken Gruppe gleich unter Zugzwang.
Y.Al-Shehhi--DT