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Die Superstars Lionel Messi, Neymar und Kylian Mbappe beließen es bei einer kurzen Umarmung auf dem Feld, Teile der Fans hatten den Prinzenpark aus Protest da längst schon verlassen. Die große Party brach bei Paris St. Germain nach dem historischen zehnten Fußball-Meistertitel keineswegs aus. Der Frust über das frühe Champions-League-Aus und die Diskussionen über die Zukunft des Klubs überlagerten den vorzeitigen Titelgewinn.
"Wenn sie feiern wollen, feiern sie, wenn sie nicht feiern wollen, feiern sie nicht. Ich bin nicht enttäuscht. Wir haben unter uns gefeiert", sagte Mbappe, nachdem Teile der Ultras in der 75. Minute das Stadion verlassen und davor Pyrotechnik gezündet sowie "Wir sind PSG"-Gesänge angestimmt hatten.
Nach dem Achtelfinal-Aus gegen Real Madrid hatten sie bereits den Rücktritt des katarischen Vereinspräsidenten Nasser Al-Khelaifi gefordert. Es brauche "eine komplette Umstrukturierung auf allen Ebenen", hieß es Mitte März.
Die Zukunft des Klubs der Nationalspieler Thilo Kehrer und Julian Draxler ist offen. Etwa der Vertrag von Mbappe läuft im Sommer aus, seit Wochen wird der Ausnahmekönner mit Real Madrid in Verbindung gebracht. Laut PSG-Sportdirektor Leonardo soll es aber Gespräche in der katarischen Hauptstadt Doha mit der Mbappe-Seite gegeben haben. "Ich denke, dass es eine Möglichkeit gibt, dass er bleibt", sagte der Manager.
Auch Leonardo steht im Blickpunkt, sein Rücktritt wurde ebenfalls schon gefordert. Er habe Fehler gemacht, aber er spüre weiter "die Energie und die Lust", sagte der Brasilianer im TV-Sender Canal+ Decale, der mit Blick auf die Zukunft von Trainer Mauricio Pochettino betonte: "Wir werden reden, um die Situation zu klären. Wir werden mit allen sprechen."
Durch das 1:1 (0:0) gegen den RC Lens machten die Pariser in der französischen Ligue 1 am Samstag alles klar - und schlossen zu Rekordchampion AS St. Etienne auf. Dass Messis Führungstreffer (68.) dabei spät von Corentin Jean gekontert wurde (88.), geriet zur Nebensache.
G.Rehman--DT