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Olympiasieger Alexander Zverev hat mit Unverständnis auf den Ausschluss der russischen und weißrussischen Profis vom Tennis-Turnier in Wimbledon reagiert. Er sehe "keinen Grund, warum sie nicht im Wimbledon spielen sollten", sagte der 25-Jährige am Freitag in München, wo er beim dortigen ATP-Turnier in der kommenden Woche an Nummer eins gesetzt ist.
Zverev betonte, dass er es für "absolut korrekt" halte, wenn Nationalmannschaften etwa beim Davis Cup oder im Fußball nicht an den Wettbewerben teilnehmen dürften. "Das ist etwas gegen Russland, das kann ich verstehen. Ich denke, dass wir alle gegen den Krieg sind, und was in der Ukraine passiert, ist unmenschlich, das darf nicht passieren."
Die Entscheidung des unabhängigen All England Club als Veranstalter des wichtigsten Turniers der Welt betrifft auch Zverevs engen russischen Freund Andrej Rublew, der den Ausschluss als "komplette Diskriminierung" bezeichnet hat. "Ich habe mit Andrej gesprochen", sagte Zverev und betonte, der Weltranglistenachte habe sich bereits gegen den russischen Angriffskrieg positioniert.
Rublew sei "bereit, Kompromisse einzugehen, er ist auch bereit, der Ukraine zu helfen, er ist bereit, gegen den Krieg anzugehen, er ist bereit sein Preisgeld an die Ukraine zu schicken", sagte Zverev. Er glaube daher nicht, dass es korrekt sei, Einzelspieler wie Rublew oder auch den russischen Weltranglistenzweiten Daniil Medwedew "generell" auszuschließen.
Rublew sagte am Rande des Turniers in Belgrad und nach Gesprächen mit den Organisatoren in Wimbledon, in seiner Position "und bei all dem Druck, den ich habe", könne er gar keine richtigen Antworten geben. Ein Ausschluss von russischen und belarussischen Profis ergebe für ihn Sinn, wenn es auch nur minimal etwas am Krieg ändere: "Aber es wird nichts ändern."
A.Murugan--DT