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Der frühere Bundesliga-Profi und -Trainer Ewald Lienen hat scharfe Kritik an WM-Gastgeber Katar geübt. "Es ist krank, die Weltmeisterschaft nach Katar zu vergeben", sagte der Klubrepräsentant des Zweitligisten FC St. Pauli dem RedaktionsNetzwerk Deutschland. Allerdings hält es der 68-Jährige für unangebracht, nur den Sport in die Pflicht zu nehmen.
"Es ist klar, dass Sportverbände wie der DFB, die UEFA, die FIFA und das IOC eine besondere Verantwortung haben. Ich möchte aber darum bitten, dass man den absolut berechtigten kritischen Blick auf andere Bereiche ausweitet", sagte Lienen: "Wenn der Fußball nach Katar geht, drehen alle durch. Wenn die Wirtschaft nach Katar geht, sagt keiner etwas."
Es sei "verlogen", sagte Lienen, dass "der Sport immer total sauber sein soll – und alles andere nicht. Ich möchte, dass wir im Sport sauber sind. Aber ich möchte auch, dass wir im Rest der Gesellschaft sauber sind."
Generell sei die Vergabe von Sportgroßereignissen in Länder mit einer problematischen Einstellung gegenüber Menschenrechten nicht nachhaltig. "Warum sind die Olympischen Spiele in Russland und China gewesen? Was erleben wir dort? Was hat eine WM in Brasilien zu suchen, wenn es dem Land nicht hilft?", sagte Lienen: "Es werden Millionen und Abermillionen in Stadien investiert, die später vergammeln. Die Einnahmen kommen der FIFA und den internationalen Konzernen zugute. Großereignisse sollten in Länder gehen, um sie damit zu unterstützen."
A.Ansari--DT