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Der zweimalige Skisprung-Weltmeister Richard Freitag beendet mit sofortiger Wirkung seine Karriere. Das gab der 30 Jahre alte Sachse am Samstag im Rahmen des Skiflug-Weltcups in Oberstdorf bekannt, bei dem er schon nicht mehr im Einsatz war. Mit acht Siegen im Weltcup ist der Team-Olympiazweite von Pyeongchang der siebtbeste deutsche Springer der Geschichte.
"In den vergangenen Wochen ist mir klar geworden, dass ich trotz großen Engagements meine persönlichen Ziele nicht mehr erreichen kann", sagte Sportsoldat Freitag in seiner früheren Allgäuer Wahlheimat: "Ich hatte eine wirklich schöne Zeit und habe viele wertvolle Erfahrungen sammeln dürfen, doch es ist an der Zeit, aufzuhören und sich neuen Aufgaben zu widmen."
Zuletzt hatte Freitag den Anschluss verloren, erneut einen Platz im Weltcup-Team verpasst und war zeitweise nur noch im drittklassigen FIS-Cup am Start. Bei der Vierschanzentournee hatte es der Edeltechniker, der lange durch seinen markanten Schnurrbart aufgefallen war, nicht einmal zu einem Start über das erweiterte Aufgebot der "nationalen Gruppe" geschafft. Im Januar kam er mit dem B-Kader in Titisee-Neustadt zu zwei letzten Einsätzen im Weltcup und zeigte mit jeweils Platz 21 durchaus ansteigende Form.
Seine beste Saison erlebte Freitag, der 2015 in Innsbruck für den ersten deutschen Tagessieg bei einem Springen der Vierschanzentournee seit 13 Jahren gesorgt hatte, im Olympia-Winter 2017/18, als er zeitweise den Gesamtweltcup anführte. Knackpunkt in seiner Karriere war dann aber die Tournee jener Saison, zu der er als Favorit angetreten war, in Innsbruck aber schwer stürzte und aussteigen musste. Danach holte er zwar noch Mannschaftssilber in Pyeongchang und wurde 2019 Team-Weltmeister, fand aber nicht mehr zu alter Stärke zurück.
Welche Pläne Freitag nun verfolgen wird, ließ er offen. "Aktuell prüfe ich verschiedene Optionen – eine konkrete Entscheidung habe ich noch nicht getroffen", sagte er: "In jedem Fall aber werde ich dem Sport so oder so im Herzen verbunden bleiben. Skispringen war meine große Leidenschaft, und ich empfand es stets als Privileg, diesen Sport ausüben zu dürfen."
J.Chacko--DT