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DBS-Präsident Friedhelm Julius Beucher hat den deutschen paralympischen Athleten während des Aufenthalts in Peking von kritischen Äußerungen gegenüber Gastgeber China eindringlich abgeraten. "Das sind mündige Menschen. Jeder darf bei uns sagen, was er will und seine freie Meinung äußern. Aber zur Fürsorgepflicht gehört auch, dass wir allen raten müssen, das in China nicht zu tun", sagte der Chef des Deutschen Behindertensportverbandes (DBS) in einer Medienrunde.
Hintergrund der Aussagen Beuchers sind Sätze von Yang Shu kurz vor dem Start der Olympischen Spiele. "Jede Äußerung, die sich mit dem olympischen Geist deckt, wird sicherlich geschützt sein. Jedes Verhalten oder Äußerungen, die sich dagegen richten, können mit einer bestimmten Bestrafung geahndet werden", hatte der stellvertretende Generaldirektor für internationale Beziehungen des Organisationskomitees damals gesagt.
Eine derart "unverhohlene Drohung" habe es "in der Geschichte der Olympischen und Paralympischen Spiele noch nie gegeben", führte Beucher aus. Das bedeute, "wer etwas über China und nicht über seinen Wettkampf erzählt, hat mit Konsequenzen zu rechnen." Er habe nach diesen Äußerungen vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) ebenso wie vom Internationalen Paralympischen Komitee (IPC) eigentlich "den Hinweis auf ein No-Go erwartet", so der 75-Jährige weiter. Der sei aber nicht gekommen.
Darüber hinaus bereite ihm auch der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine Sorgen. Die Ukraine-Krise werde wie schon die Winterspiele von Sotschi 2014 "auch die Spiele in Peking begleiten", sagte Beucher: "Wir müssen das als Mannschaftsleitung von den Sportlern so viel wie möglich weghalten, die brauchen die Konzentration auf ihre Wettkämpfe."
H.Nadeem--DT