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Siebeneinhalb Jahre nach den islamistischen Anschlägen auf die Redaktion der Satirezeitung "Charlie Hebdo" und einen koscheren Supermarkt bei Paris stehen zwei mutmaßliche Helfer eines der getöteten Täter erneut vor Gericht. Der Berufungsprozess gegen Ali Riza Polat und Amar Ramdani begann am Montag in Paris. Die beiden waren in erster Instanz zu 30 und 20 Jahren Haft verurteilt worden.
Bei den Anschlägen im Januar 2015 waren 17 Menschen getötet worden, unter ihnen die bekanntesten Karikaturisten Frankreichs, vier jüdische Franzosen und eine Polizistin. Die drei Täter wurden von der Polizei erschossen.
Der 37 Jahre alte Ali Riza Polat steht im Verdacht, den Anschlag auf den Supermarkt mit vorbereitet zu haben. Er stammt aus demselben Pariser Vorort wie der Täter Amedy Coulibaly. Polat weist die Vorwürfe zurück. Sein Anwalt bezeichnete ihn als einen Kleinkriminellen, dem die Richter fälschlicherweise eine bedeutendere Rolle als Komplize zugeschrieben hätten.
Amar Ramdani soll Coulibaly, den er im Gefängnis kennengelernt hatte, Waffen besorgt und den Anschlag mitfinanziert haben. Er weist die Vorwürfe ebenfalls zurück.
Bei dem Prozess gibt es etwa 300 Nebenkläger. Etwa 80 Zeugen sollen aussagen, unter ihnen mehrere der neun Männer, die in der ersten Instanz bereits verurteilt worden waren und nicht in Berufung gegangen sind. Mit dem Urteil wird am 21. Oktober gerechnet.
Der erste Prozess gegen die mutmaßlichen Helfer bei den Anschlägen vom Januar 2015 war der Auftakt einer Reihe von Prozessen zu Ereignissen, die Frankreich in den vergangenen Jahren geprägt haben: Anschließend wurden die Anschläge auf den Konzertsaal Bataclan und weitere Orte mit 130 Toten vor Gericht aufgearbeitet. Derzeit geht es vor Gericht um den Anschlag auf der Uferpromenade von Nizza mit 86 Toten.
Y.Chaudhry--DT