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Im südfranzösischen Avignon hat am Donnerstag eines der wichtigsten internationalen Theaterfestivals begonnen. Am Abend sollte ein Stück des russischen Star-Regisseurs Kirill Serebrennikow im Ehrenhof des Papstpalastes gezeigt werden. Drei Wochen lang wird auf den zahlreichen Bühnen und Plätzen der Stadt gespielt, gesungen und getanzt. Dieses Jahr gibt es 46 Stücke internationaler Regisseure im offiziellen Programm und etwa 1500 Aufführungen im sogenannten Off-Festival, darunter auch Tanz- und Kindertheater.
Serebrennikow, der mittlerweile in Deutschland lebt, zeigt das Stück "Der schwarze Mönch", das er per Zoom mit dem Hamburger Thalia-Theater einstudiert hat, als er noch in Moskau im Hausarrest saß. Es ist das letzte Festival unter der Leitung von Olivier Py, der sich mit einem Kabarett mit der Sängerin Angélique Kidjo und einer ukrainischen Frauen-Punk-Band verabschiedet.
Der iranische Regisseur Amir Reza Koohestani zeigt ein Stück, das von Anna Seghers Roman "Transit" über Flüchtlinge während der Nazizeit inspiriert ist. In diesem Jahr kommen zudem zwei Märchen der Gebrüder Grimm in modernen Fassungen im offiziellen Programm auf die Bühne. Zu den für Avignon typischen Besonderheiten zählt die Aufführung "Le Nid de Cendres", die ganze 13 Stunden dauert.
A.El-Sewedy--DT