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Der frühere US-Fernsehstar Bill Cosby steht wieder wegen Missbrauchsvorwürfen vor Gericht. Im kalifornischen Santa Monica begann am Montag (Ortszeit) laut Medienberichten ein Zivilprozess gegen den 84-Jährigen wegen des Vorwurfs, sich in den 1970er Jahren an einer Jugendlichen vergangen zu haben. Das mutmaßliche Opfer Judy Huth erklärt, es habe von dem sexuellen Übergriff "psychologische Schäden und Seelenqualen" davongetragen.
Huth hatte zunächst angegeben, Cosby habe sie 1974 als damals 15-Jährige in der berühmten Playboy Mansion, der Villa von "Playboy"-Gründer Hugh Hefner in Los Angeles, sexuell missbraucht. Kürzlich erklärte sie dann, der Angriff habe sich ein Jahr später zugetragen. Die Klage hatte Huth bereits 2014 eingereicht. Das Verfahren wurde dann aber wegen eines Verfahrens gegen Cosby im Bundesstaat Pennsylvania auf Eis gelegt.
In diesem Verfahren wurde der mit der Sitcom "Die Bill Cosby Show" weltberühmt gewordene Schauspieler 2018 schuldig gesprochen, im Jahr 2004 eine Frau sexuell missbraucht zu haben. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass Cosby sein Opfer in seinem Haus in der Ostküsten-Metropole Philadelphia unter Drogen gesetzt und sich an der Frau vergangen hatte.
Cosby wurde zu einer Strafe von mindestens drei und höchsten zehn Jahren Gefängnis verurteilt. Im Juni 2021 wurde er dann aber aus der Haft entlassen, nachdem der Oberste Gerichtshof von Pennsylvania das Urteil aus formalen Gründen gekippt hatte.
In dem nun gestarteten Zivilprozess im nahe Los Angeles gelegenen Santa Monica steht diese Woche die Auswahl der Geschworenen an. Die Eröffnungsplädoyers werden für kommende Woche erwartet.
Cosby wurde von mehr als 60 Frauen des sexuellen Missbrauchs beschuldigt, allerdings sind die meisten Fälle verjährt. Der Schauspieler wurde in den USA jahrzehntelang als "America's Dad" verehrt. In der Rolle als liebenswürdiger Arzt und gutmütiger Familienvater in der "Bill Cosby Show" war er einer der beliebtesten TV-Stars des Landes, bevor er wegen der Missbrauchsvorwürfe zum Geächteten wurde.
Cosbys Verurteilung 2018 war der erste Schuldspruch gegen einen Prominenten nach Beginn der #MeToo-Bewegung. Die Aufhebung seiner Verurteilung war ein schwerer Rückschlag für die Bewegung.
Y.Al-Shehhi--DT