Euro STOXX 50
33.2500
Der langjährige Leiter der Passionsspiele im bayerischen Oberammergau, Christian Stückl, ist für die Aufgabe bestätigt worden. Stückl soll die Passion auch bei der nächsten Aufführung 2030 leiten, wie die Gemeinde Oberammergau am Donnerstag mitteilte. Der Gemeinderat hatte am Mittwochabend in einer nicht öffentlichen Sitzung über die Bewerbung des 62-Jährigen abgestimmt.
Im kommenden Jahr soll der entsprechende Vertrag unterschrieben werden. "Es ist für uns eine große Freude, dass Christian Stückl erneut bereit ist, seine Erfahrungen als Spielleiter auch 2030 wieder einzubringen", erklärte Bürgermeister Andreas Rödl (CSU). Mit Stückl solle die Tradition erhalten bleiben und gleichzeitig den Anforderungen von heute entsprechen.
Am Montag hatte Stückl in einer Bürgerversammlung seine Pläne für die kommenden Passionsspiele vorgestellt. So sollen die Figuren weiterentwickelt und antisemitische Motive entfernt werden. Zudem schlug er vor, zehn Prozent der Eintrittseinnahmen zu investieren. Darüber hinaus sollen künftig auch Menschen bei den Passionsspielen mitmachen dürfen, die weniger als 20 Jahre in Oberammergau leben. Bislang muss man dafür in der Gemeinde geboren sein oder seit mindestens 20 Jahren dort leben.
Erstmals gab es für die Bestimmung des Spielleiters einen Wettbewerb. Teil davon war die Vorstellung der Pläne bei der Bürgerversammlung. Für Aufsehen hatte die Bewerbung von Stückls Stellvertreter gesorgt. Beide arbeiten nun aber wieder zusammen. Stückl blieb schließlich als einziger Bewerber übrig. Der 62-Jährige führt nun bereits zum fünften Mal die Regie bei den Passionsspielen. Seit 1987 ist er der Spielleiter.
Die Passionsspiele gehen auf ein Gelübde aus dem Jahr 1633 zurück. Damals gelobten die Oberammergauer, das Leiden, Sterben und die Auferstehung Christi aufzuführen, wenn niemand mehr an der Pest sterben sollte. Seitdem wird die Passion alle zehn Jahre aufgeführt, die nächste Aufführung ist für 2030 geplant. Die vergangenen Passionsspiele fanden wegen der Coronapandemie mit zweijähriger Verspätung nicht 2020, sondern erst 2022 statt.
D.Farook--DT