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In Guatemala ist der prominente Journalist José Rubén Zamora nach mehr als zwei Jahren im Gefängnis in den Hausarrest entlassen worden. Die Dauer von Zamoras Gefängnisaufenthalt habe "aus menschenrechtlichen Gründen ihre Grenze erreicht", entschied ein Richter am Freitag (Ortszeit). Der Journalist war noch zu Zeiten der früheren guatemaltekischen Regierung im Juli 2022 festgenommen worden, unter anderem wegen des Vorwurfs der Geldwäsche.
Das Vorgehen gegen den Kritiker der damaligen rechtsgerichteten Regierung von Präsident Alejandro Giammattei hatte international für Kritik gesorgt, unter anderem von den USA und Journalistenorganisationen.
Im Juni 2023 war Zamora zu sechs Jahren Haft verurteilt worden. Das Urteil wurde dann in einem Berufungsverfahren aufgehoben. Zamora blieb jedoch wegen eines weiteren Verfahrens in Haft, bei dem ihm unter anderem Behinderung der Justiz vorgeworfen wurde. In diesem Fall wurde ihm nun Hausarrest gewährt. Zamora hat stets seine Unschuld beteuert.
Die Staatsanwaltschaft kündigte an, gegen die Entscheidung in Berufung zu gehen, da Fluchtgefahr bestehe. Zamora sagte, er freue sich über die Gewährung des Hausarrests und habe nicht vor, das Land zu verlassen. Der Prozess gegen den 68-Jährigen wird fortgesetzt.
Die Organisation Reporter ohne Grenzen zeigte sich im Onlinedienst X "sehr erleichtert" über die Gerichtsentscheidung. Der Hausarrest sei jedoch nur eine andere Form der Inhaftierung. Zamora müsse "vollständig und bedingungslos" freigesprochen werden.
Auch der aktuelle Präsident des zentralamerikanischen Landes, Bernardo Arévalo, begrüßte die Entscheidung. "Zamora kehrt nach Hause zurück. Die Gerechtigkeit beginnt zu kommen, ein dunkles Kapitel wird enden", schrieb er auf X.
Experten hatten in einem Bericht für die UNO die Haftbedingungen Zamoras als folterähnlich kritisiert. Er sei 20 Monate in Einzelhaft in nahezu ständiger Dunkelheit gehalten worden, schrieben sie in ihrem im August veröffentlichten Bericht.
Zamora war Chefredakteur und Gründer der eingestellten Zeitung "El Periódico". Unter seiner Ägide berichtete das international renommierte Blatt über Korruptionsskandale zur Amtszeit Giammatteis. Betroffen von diesen Vorwürfen war auch die weiterhin amtierende Generalstaatsanwältin María Consuelo Porras. Die Chefanklägerin steht ebenso wie Giammattei wegen Korruptionsvorwürfen auf einer US-Sanktionsliste.
C.Akbar--DT