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In der kroatischen Hauptstadt Zagreb ist nach langem Streit eine Gedenkstätte für die Opfer des Holocaustes eingeweiht worden. Er hoffe, dass "dieses Denkmal zur Erinnerungskultur beitragen wird, damit wir die Fehler der Vergangenheit nicht vergessen", sagte der Bürgermeister von Zagreb, Oleg Mandic, am Mittwoch bei der Einweihungszeremonie.
Das Denkmal ist eine zwölf Meter hohen Mauer aus Stahlkoffern. Sie sollen an die auf den Bahnsteigen zurückgelassenen Koffer der Menschen erinnern, die in Konzentrationslager deportiert wurden. Das Denkmal war seit Jahren in Planung und bereits vor Monaten fertiggestellt worden.
Aber Vertreter der örtlichen jüdischen Gemeinde hatten den Behörden vorgeworfen, sie bei der Umsetzung nicht konsultiert zu haben und zudem die entscheidende Rolle des kroatischen Regimes bei den begangenen Gräueltaten ausgeblendet zu haben. Ursprünglich sollte das Denkmal "den Opfern des Holocaust" gewidmet werden - ohne jeglichen Verweis auf das kroatische Ustascha-Regime, das mit den Nazis verbündet war und und zwischen 1941 und 1945 tausende Serben, Juden, Roma und Oppositionelle verfolgt und getötet hatte.
Der Vorsitzende der kroatischen jüdischen Gemeinde, Ognjen Kraus, hatte 2019 kritisiert, das Denkmal würde so den Eindruck erwecken, dass diese Gräueltaten "irgendwo anders geschehen seien". Der Jüdische Weltkongress (WJC) schloss sich dieser Auffassung an und warf den kroatischen Behörden vor, zu versuchen, "die Geschichte umzuschreiben".
Am Ende widmeten die Behörden der Stadt das Denkmal den Opfern des Holocaust und des Ustascha-Regimes.
Kritiker bemängeln seit einigen Jahren eine wachsende Toleranz in Kroatien für seine faschistische Vergangenheit und warnen vor Geschichtsrevisionismus und der Verharmlosung der die Gräueltaten der Ustascha-Bewegung. Vertreter der jüdischen Gemeinde werfen auch der konservativen Regierung vor, nicht entschlossen genug gegen Symbole der Unterstützung für das Ustascha-Regime vorzugehen.
D.Farook--DT