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Menschen jagten vor rund 400.000 Jahren systematisch Biber, um sich von den Tieren zu ernähren und möglicherweise ihre Pelze zu erbeuten. Funde in Ostdeutschland zeigen Forscher zufolge, dass sich frühe Menschen vielfältiger ernährten als bisher bekannt und nicht nur hinter Großwild her waren, wie die Johannes Gutenberg-Universität Mainz am Mittwoch berichtete.
Bisher ließ sich anhand von Überresten großer Tiere aus dieser Zeit, die viel besser erhalten sind als etwa die von kleinen Tieren oder gar Pflanzenreste, lediglich nachweisen, dass sich die Menschen damals von Großsäugern wie Wildrindern und Nashörnern ernährten.
Im thüringischen Bilzingsleben gefundene Überreste von Bibern belegen den Forschern zufolge nun erstmals, dass frühe Menschen auch gezielt junge ausgewachsene - und damit unerfahrene, aber fettreiche - Tiere jagten. An den etwa 400.000 Jahre alten Knochen von mindestens 94 Bibern identifizierten die Wissenschaftler Schnittspuren von Steinwerkzeugen, die auf eine intensive Nutzung der Kadaver schließen lassen.
"Bisher ist die Lehrmeinung, dass die Menschen in Europa sich bis vor zirka 50.000 Jahren vor allem von Großwild ernährten, und dass dies ein wichtiger Unterschied zu den flexiblen Nahrungsstrategien des modernen Menschen sei", erklärte Sabine Gaudzinski-Windheuser von der Uni Mainz. "Wir konnten nun eindeutig zeigen, dass das Nahrungsspektrum schon viel früher wesentlich breiter war."
Die Studie, an der auch das Leibniz-Zentrum für Archäologie in Mainz und die Universität im niederländischen Leiden beteiligt waren, wurde in der Zeitschrift "Scientific Reports" veröffentlicht.
A.Krishnakumar--DT