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Der US-Rockveteran David Crosby ist tot. Der Mitbegründer der Bands The Byrds und Crosby, Stills, Nash & Young ist im Alter von 81 Jahren gestorben, wie sein Agent der Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag unter Berufung auf ein Familienmitglied bestätigte. Der charismatische Künstler hinterlässt ein Vermächtnis aus sechs Jahrzehnten musikalischen Schaffens. In der Musikwelt wurde die Nachricht seines Todes mit Trauer aufgenommen.
Das US-Magazin "Variety" hatte am Donnerstag unter Berufung auf Crosbys Ehefrau Jan Dance berichtet, der Musiker sei nach langer Krankheit gestorben. "Obwohl er nicht mehr unter uns weilt, werden seine Menschlichkeit und seine gütige Seele uns weiterhin leiten und inspirieren. Sein Vermächtnis wird durch seine legendäre Musik weiterleben", heißt es in einer Erklärung von Dance. "Frieden, Liebe und Harmonie für alle, die David kannten und für alle, die er berührt hat."
Der am 14. August 1941 in Kalifornien geborene Crosby war in den 60er Jahren zunächst Gründungsmitglied der Band The Byrds, mit der er die Hits wir "Mr. Tambourine Man" - eine Cover-Version des Stücks von Bob Dylan - und "Turn Turn Turn" aufnahm. 1968 gründete er mit Stephen Stills und Graham Nash die Gruppe Crosby, Stills and Nash, die ein Jahr später einen unvergessenen Auftritt beim Musikfestival in Woodstock hatte und für Hits wie "Marrakesh Express" bekannt ist.
Zusammen mit dem kanadischen Musiker Neil Young firmierte die Band auch unter dem Namen Crosby, Stills, Nash & Young. Crosby nahm zudem mehrere Solo-Alben auf.
Der für seine künstlerischen Leistungen zwei Mal in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommene Sänger, Gitarrist und Komponist mit dem auffälligen Walross-Schnurrbart war für seinen Eigensinn und seine brutale Ehrlichkeit bekannt. Die Nachricht seine Todes wurde in der Musikwelt mit großer Trauer aufgenommen.
Crosbys früherer Bandkollege Stills erklärte AFP, dass beide nach jahrelangen Differenzen Frieden geschlossen hätten. "Er war ohne Frage ein großartiger Musiker und sein Gefühl für Harmonien war nicht weniger als genial", sagte Stills. "Ich bin zutiefst betrübt über seinen Tod und werde ihn über alle Maßen vermissen."
Nash lobte die "wundervolle Musik" und das "unglaubliche Vermächtnis" seines verstorbenen Kollegen. Auch wenn ihre Auseinandersetzungen häufig im Fokus der Öffentlichkeit standen, zählten für ihn vor allem "die pure Freude an der Musik, die wir zusammen geschaffen haben, der Sound, den wir miteinander entdeckt haben und die tiefe Freundschaft, die uns über all die Jahre verband", erklärte Nash. David sei "furchtlos im Leben und in der Musik" gewesen und hinterlasse eine große Lücke.
Auch Musikerin Melissa Etheridge, der Crosby durch eine Samenspende zu Kindern verholfen hatte, äußerte sich: "Er schenkte mir eine Familie", schrieb sie im Onlinedienst Twitter. "Seine Musik (...) wird noch viele weitere Generationen inspirieren."
Crosby sorgte auch mit seinem ausschweifenden Lebensstil für Schlagzeilen. In den 80er Jahren verbrachte er wegen Kokain- und Waffenbesitzes mehrere Monate im Gefängnis. 1994 unterzog er sich einer Lebertransplantation - das Organ war durch jahrzehntelangen Konsum von Drogen wie Kokain und Heroin geschwächt.
"Ich weiß nicht, warum ich noch am Leben bin, während Jimi (Hendrix) und Janis (Joplin) es nicht sind", sagte er 2014 in einem Interview mit dem Magazin "Rolling Stone". "Ich hatte Glück."
In seinen letzten Lebensjahren wurde Crosby ein eifriger Twitter-Nutzer, der seine Fans mit humorvollen Nachrichten erfreute, auf ihre Fragen einging und auch mit Kritik nicht hinter dem Berg hielt. In seinem letzten Beitrag am 18. Januar antwortete Crosby auf die Frage eines Nutzers, wer in den Himmel darf. "Ich habe gehört, dass der Ort überbewertet ist", witzelte Crosby.
B.Gopalan--DT