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Die britische Modedesignerin Vivienne Westwood ist im Alter von 81 Jahren gestorben. Sie sei am Donnerstag "friedlich und im Kreise ihrer Familie" im Süden Londons gestorben, erklärte ihre Modefirma im Kurzbotschaftendienst Twitter. Die für ihre schrillen Entwürfe bekannte Westwood galt als Punk-Ikone der Modewelt. Bis zuletzt engagierte sich Westwood zudem politisch, vor allem für den Umwelt- und Klimaschutz.
Die Welt brauche "Menschen wie Vivienne, um sich zum Besseren zu ändern", hieß es weiter seitens ihres Unternehmens. Ihr Ehemann, der Designer Andreas Kronthaler, erklärte in einer von der Nachrichtenagentur PA zitierten Stellungnahme, Westwood und er hätten "bis zum Schluss gearbeitet". Sie habe ihm "viel gegeben", damit er weiter machen könne. "Danke, mein Schatz."
Das Londoner Victoria and Albert Museum bezeichnete Westwood als "revolutionäre und rebellische Kraft in der Mode". die britische Kulturministerin Michelle Donelan würdigte die Designerin als "überragende Persönlichkeit". Sie habe mit ihrem Punk-Stil in den 1970er Jahren neue Maßstäbe gesetzt. Westwood sei zeitlebens "ihren eigenen Werten treu geblieben", fügte die Ministerin auf Twitter hinzu.
Die 1941 in Nordengland geborene Westwood begann bereits als Jugendliche, erste Kleider zu schneidern. Sie beginnt ein Modestudium, das sie nach kurzer Zeit aber wieder abbricht. Stattdessen wird sie Lehrerin, heiratet und bringt im Alter von 22 Jahren einen Sohn zur Welt.
Westwoods Leben nahm eine entscheidende Wendung, als sie ihren Mann einige Jahre später für Malcolm McLaren, den Manager der Punk-Band Sex Pistols, verließ. Gemeinsam eröffneten sie in London ein Modegeschäft mit dem Namen "Sex" betrieb. Ihren Durchbruch als Designerin schaffte Westwood 1981 mit einer Show, auf der sie ihre legendäre "Pirate Collection" vorstellte.
Westwood machte die Provokation zu einer Kunstform: Sie schickte Topmodel Kate Moss mit nackten Brüsten und Eiscreme essend über den Laufsteg. Ihre Kollegin Naomi Campbell brach sich fast einen Knöchel, als sie es nicht schaffte, auf einem Paar ihrer fast 23 Zentimeter hohen Plateauabsätze aufrecht zu stehen.
Westwood war seit 1992 mit dem 25 Jahre jüngeren Österreicher Kronthaler verheiratet, der 2016 die künstlerische Leitung ihres Modelabels übernahm. Die Designerin entwarf in ihrer langen Karriere auch Hochzeitskleider, unter anderem für die von Sarah Jessica Parker verkörperte Serienfigur Carrie Bradshaw aus "Sex and the City". Im Jahr 2014 entwarf Westwood neue Uniformen für die Flugbegleiterinnen der Airline Virgin Atlantic.
Ihr politisches Engagement richtete sich unter anderem gegen willkürliche Inhaftierungen und Atomwaffen, zudem unterstützte sie Umweltorganisationen wie Greenpeace. Westwood setzte sich auch für den inhaftierten Wikileaks-Gründers Julian Assange ein und entwarf das Kleid für seine Frau Stella Moris. Das Paar hatte im März in einem Londoner Gefängnis geheiratet.
T.Prasad--DT