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Deutschland gibt bei einem Besuch von Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) in Nigeria erste Benin-Bronzen an das westafrikanische Land zurück. Die 20 Bronzen stammten aus Sammlungen deutscher Museen, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes am Freitag in Berlin. Er verwies darauf, dass sich Deutschland und Nigeria im Sommer darauf geeinigt haben, das Eigentum aller Benin-Bronzen aus deutschen Sammlungen an Nigeria zu übertragen.
Baerbock reist von Sonntag bis Dienstag nach Nigeria. Bei den Benin-Bronzen handelt es sich um Metalltafeln und Skulpturen aus dem 16. bis 18. Jahrhundert, die einst den Königspalast im Königreich Benin im heutigen Nigeria schmückten. Nach dem Einmarsch der Briten Ende des 19. Jahrhunderts wurden sie entwendet und landeten als Raubkunst in europäischen Museen.
Baerbock erfülle nun die Zusage gegenüber Nigeria, erste Bronzen noch in diesem Jahr zurückzugeben, sagte der Außenamtssprecher. Die Ministerin wird bei dem Besuch in Abuja von der Kulturbeauftragten der Bundesregierung, Claudia Roth, sowie Vertretern der betroffenen fünf Museen begleitet.
Dass die Rückgabe noch in diesem Jahr stattfinden könne, sei "der guten Zusammenarbeit zwischen Bund, Ländern, Städten und Museen zu verdanken", sagte der Sprecher. Dies zeige, "wie ernst Deutschland es mit der Aufarbeitung der Kolonialvergangenheit meint".
Weitere Themen der Nigeria-Reise würden die beiderseitigen Beziehungen sowie Fragen regionaler Sicherheit sein, sagte der Sprecher weiter. Baerbock wird demnach neben ihrem Amtskollegen auch die Vizepräsidentin der Regionalorganisation Ecowas in Abuja treffen.
Zudem werde die Außenministerin in den Nordosten des Landes reisen. Sie wolle sich dort ein Bild von dem mit deutscher Unterstützung erfolgenden Wiederaufbau mehrerer Dörfer machen, die von der Dschihadistenmiliz Boko Haram zerstört wurden, sagte der AA-Sprecher.
Ziel sei es, den betroffenen Menschen eine sichere Rückkehr zu ermöglichen und ihnen eine Bleibeperspektive zu geben. Mit dem Wiederaufbau von Polizeistationen, Schulen und Krankenhäusern in ländlichen Gebieten solle gleichzeitig "einer Rückkehr des Terrorismus der Nährboden entzogen" werden.
S.Mohideen--DT