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Der Vorsitzende des Weltärztebunds, Frank Ulrich Montgomery, erwartet keine unkontrollierte Ausbreitung der Affenpocken. Es handele sich um eine "im Kern seit Jahren bekannte Erkrankung, die Ansteckungsgefahr ist viel geringer als bei Corona", sagte Montgomery der "Neuen Osnabrücker Zeitung" vom Samstag. Mit Isolation, Quarantäne und Impfung der Gefährdeten sei das Virus schnell einzufangen. "Das Thema Affenpocken wird bald erledigt sein."
Die Affenpocken seien gleichwohl eine Warnung, dass "mit der Zunahme der Weltbevölkerung sowie der zunehmenden Mobilität und der Kontakte zwischen Menschen und Tieren die Zahl der Zoonosen und der daraus abgeleiteten Viruserkrankungen immer weiter steigen wird", sagte Montgomery. Die Abstände zwischen den Infektionen würden immer kleiner.
Um dem zu begegnen, müssten die Warnmechanismen der Weltgesundheitsorganisation WHO und der EU "geschärft werden", forderte Montgomery. Zudem müsse die Bevölkerung schneller über Risiken informiert werden. "Es braucht aber, drittens, auch einen gesellschaftlichen Konsens, dass auf die Wissenschaft gehört wird und nicht auf fachfremde Einwürfe aus der Politik." Versuche, "bei Gesundheitsgefahren politisch Land zu gewinnen, verunsichern die Menschen und untergraben die Akzeptanz notwendiger Schutzmaßnahmen."
T.Prasad--DT