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US-Präsident Joe Biden ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Er fühle sich "gut", sagte Biden am Mittwoch (Ortszeit) ohne Maske vor Reportern und zeigte einen Daumen nach oben. Seine Sprecherin Karine Jean-Pierre erklärte, Biden habe "leichte Symptome". Die Infektion erfolgt inmitten der Debatte über Bidens geistige und körperliche Eignung als erneuter Präsidentschaftskandidat der Demokraten. Kurz vor Bekanntwerden der Infektion hatte Biden in einem Interview gesagt, im Falle einer schweren Erkrankungen aus dem Rennen um das Weiße Haus auszusteigen.
Der 81-Jährige sei nach einer Veranstaltung in Las Vegas positiv auf das Coronavirus getestet worden, teilte Jean-Pierre weiter mit. Biden werde sich in sein Strandhaus im Bundesstaat Delaware begeben, sich dort isolieren und während dieser Zeit alle seine Pflichten in vollem Umfang wahrnehmen.
Biden habe eine laufende Nase, trockenen Husten und allgemeines Unwohlsein, erklärte der Arzt Kevin O'Connor. Biden erhält nach Angaben seiner Sprecherin das Corona-Medikament Paxlovid. Eine geplante Rede vor einer Gewerkschaft, die Latino-Arbeiter vertritt, wurde abgesagt.
Bidens Infektion kommt zu einem Zeitpunkt, an dem sich der 81-Jährige mit einer immer weiter anschwellenden Debatte in seiner Demokratischen Partei über seine geistige und körperliche Eignung als erneuter Präsidentschaftskandidat konfrontiert sieht. Auslöser war Bidens desaströser Auftritt bei dem ersten Fernsehduell mit seinem republikanischen Rivalen Donald Trump Ende Juni.
Auf die Frage, was ihn dazu bringen könnte, seine Kandidatur zu überdenken, nannte Biden kurz vor dem Bekanntwerden seiner Corona-Infektion in einem Interview mit dem Sender BET die Diagnose einer schweren Krankheit.
Biden beharrt bislang darauf, der beste Kandidat zu sein. Inzwischen rufen Biden jedoch rund 20 demokratische Kongressabgeordnete und ein Senator zum Rückzug auf. Mit dem Kongressabgeordneten Adam Schiff forderte am Mittwoch ein Politiker, der als wichtiger Strippenzieher gilt, Biden zum Verzicht auf seine Kandidatur für eine zweite Amtszeit auf.
In einer Erklärung für die "Los Angeles Times" appellierte Schiff an Biden, "den Staffelstab weiterzugeben". Er habe "ernsthafte Zweifel" daran, dass Biden Trump besiegen könne.
Der Sender ABC News berichtete am Mittwoch, dass der Mehrheitsführer der Demokraten im Senat, Chuck Schumer, Biden gesagt habe, es sei "besser für das Land", wenn Biden aus dem Rennen um das Weiße Haus aussteige. Ein Sprecher von Schumer sagte jedoch, solange die Quelle von ABC nicht Schumer oder Biden sei, handele es sich bei dem Bericht um "Spekulation".
Die "Washington Post" und die "New York Times" berichteten derweil, dass Schumer und der Anführer der Demokraten im Repräsentantenhaus, Hakeem Jeffries, Biden gewarnt hätten, dass seine Kandidatur die Chancen der Demokraten bei der Wahl gefährde. Ein Sprecher des Weißen Hauses, Andrew Bates, wies dies in einer Erklärung zurück. Biden habe beiden Politikern gesagt, dass er der Kandidat der Partei sei und gewinnen wolle.
A.Ragab--DT