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Der Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen, hat ein Ende aller noch verbliebenen Corona-Eindämmungsmaßnahmen in Deutschland gefordert. "Wir erleben seit Monaten dank der guten Immunitätslage der Bevölkerung, dank der Impfungen und erfolgten Infektionen eine sehr viel niedrigere Krankheitslast als 2021, eben eine endemische Krankheitslast", sagte Gassen am Freitag der "Welt". Risikogruppen könnten und sollten sich weiter schützen, Pflichtmaßnahmen für alle seien aber nicht mehr nötig.
Angesichts der massiven Coronawelle in China will Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) im Verbund mit anderen europäischen Staaten ein System zum "Varianten-Monitoring" an Flughäfen vorbereiten. Auf diese Weise könne beim Auftreten besorgniserregender neuer Varianten des Coronavirus sofort gehandelt werden, sagte Lauterbach am Freitag in Berlin vor Journalisten. Für Routinetests bei Einreise sehe er derzeit aber keinen Anlass, da alle bislang zu beobachtenden Varianten bereits bekannt seien.
Nach dem Scheitern von Verhandlungen über die Abnahme von 400.000 Schutzmasken in der Anfangsphase der Coronakrise ist ein Unternehmen mit einer Klage gegen das Land Bayern gescheitert. Das Landgericht München I wies nach eigenen Angaben vom Freitag einen Anspruch auf Bezahlung ebenso ab wie die von der Firma alternativ erhobene Forderung nach Schadenersatz über knapp 1,6 Millionen Euro. Es sei kein Vertrag zustandegekommen, urteilte das Gericht. (Az. 34 O 4965/21)
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hält die von mehreren Ländern eingeführten Pflicht-Untersuchungen von Reisenden aus China aufgrund der Corona-Welle in der Volksrepublik für gerechtfertigt. "In Ermangelung vollständiger Informationen aus China ist es verständlich, dass Länder Maßnahmen ergreifen, von denen sie glauben, dass sie ihre Bevölkerung schützen werden", erklärte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Donnerstag auf Twitter. Er forderte die Regierung in Peking auf, der WHO "detaillierte Informationen" zur Corona-Lage in dem Land bereitzustellen.
Angesichts der dramatischen Situation in vielen Krankenhäusern schlägt der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen eine Reform der Notfallstrukturen vor. "Wir brauchen regelhaft eine Kombination aus ambulanter Notfallpraxis und der Krankenhaus-Notaufnahme. Angesiedelt an geeigneten Krankenhäusern, die entsprechenden Qualitätskriterien entsprechen müssen", sagte die Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbands, Doris Pfeiffer, der "Rheinischen Post" (Freitagsausgabe). An einem gemeinsamen Empfang müsse eine professionelle Ersteinschätzung erfolgen, "und dann geht es direkt weiter in die richtigen medizinischen Hände".
Die EU-Gesundheitsbehörde hat die Einführung von Pflicht-Untersuchungen von Reisenden aus China trotz des starken Anstiegs der Corona-Fälle in der Volksrepublik als "ungerechtfertigt" bezeichnet. Trotz der Einführung dieser obligatorischen Corona-Tests in den USA und Italien seien solche Maßnahmen für die EU insgesamt nicht notwendig, erklärte das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) am Donnerstag in Stockholm.
Angesichts der heftigen Corona-Welle in China haben mehrere Länder ihre Bestimmungen für die Einreise chinesischer Staatsbürger verschärft. Die USA verlangen ab Januar von Einreisenden aus der Volksrepublik einen negativen Corona-Test, wie die US-Gesundheitsbehörde CDC am Mittwoch mitteilte. Zuvor hatte bereits Italien als erstes europäisches Land verpflichtende Tests für Chinesen bei der Ankunft im Land angeordnet. Die EU-Kommission wollte am Donnerstag über ein koordiniertes Vorgehen beraten.
Deutschland muss sich nach Ansicht von Weltärztebund-Präsident Frank Ulrich Montgomery mit schärferen Einreisebestimmungen vor möglichen Corona-Risiken aus der Volksrepublik China schützen. Er hielte es für "richtig, Test- und Quarantänevorschriften bei Grenzübertritten aus China verpflichtend vorzusehen, wie es in vielen Ländern der Welt gerade geschieht", sagte Montgomery am Donnerstag den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Auch Deutschland sollte dies tun – aus Vorsicht."
Ärztepräsident Klaus Reinhardt hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) aufgefordert, den Kauf von Arztpraxen durch Finanzinvestoren nicht generell zu verbieten. "Wir müssen das differenziert betrachten", sagte Reinhardt den RND-Zeitungen vom Donnerstag. Auf der einen Seite gebe es ganz offensichtlich Ärztinnen und Ärzte, die lieber in einer Anstellung arbeiteten. Andererseits werde es kritisch, wenn diese Mediziner unter hohem Renditedruck stünden.
Der in die Tat umgesetzte Neujahrsvorsatz einer gesünderen Ernährung erhöht die Lebenszufriedenheit besonders stark. Zu diesem Ergebnis kommt eine Sonderauswertung des SKL-Glücksatlas, für die Forscher der Universität Freiburg die Effekte guter Vorsätze auf die Lebenszufriedenheit untersuchten.
Die Corona-Warn-App wird derzeit einem Bericht zufolge nur noch von 37 Prozent der Bevölkerung genutzt. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage des Digitalverbands Bitkom hervor, aus der die Zeitung "Welt" am Mittwoch berichtete. Die Verbreitung der App war schon deutlich höher. 17 Prozent der Menschen in Deutschland deinstallierten die Anwendung der Umfrage zufolge inzwischen wieder von ihrem Smartphone.
Die heftige Corona-Welle in China löst auch im Ausland wachsende Besorgnis aus: Nach der Aufhebung der meisten Corona-Beschränkungen in China erwägen die USA nun Einreisebeschränkungen für Reisende aus dem Land. Die Regierung folge "der Wissenschaft und dem Rat von Gesundheitsexperten" und erwäge Schritte "zum Schutz der amerikanischen Bevölkerung", erklärten US-Regierungsvertreter am Dienstag. Länder wie Japan kündigten bereits eine Testpflicht für alle Einreisenden aus der Volksrepublik an.
Der Sozialverband VdK dringt auf eine große Pflegereform im kommenden Jahr. "Ziel muss hier ein flexibel einsetzbares Pflegebudget sein, von dem sich die Pflegebedürftigen Leistungen kaufen können, die ihnen wirklich helfen", erklärte VdK-Präsidentin Verena Bentele am Mittwoch in Berlin. Auch die Erhöhung des Pflegegelds und die Einführung eines Gehalts für pflegende Angehörige seien überfällig.
Deutschlands Amtsärzte und Amtsärztinnen warnen davor, die Corona-Eindämmungsmaßnahmen kurzfristig aufzuheben. "Einem vorauseilenden Einstellen aller Schutzmaßnahmen schon zum jetzigen Zeitpunkt stehe ich kritisch gegenüber", sagte der Vorsitzende des Bundesverbands der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes, Johannes Nießen, der "Welt" vom Mittwoch. "Derzeit haben wir erhöhte Fallzahlen und eine Belastung der Krankenhäuser durch Personalausfall und anderen Infektionskrankheiten." Nießen verwies zudem auf die Zahl der Corona-Toten von mehreren hundert bis über 1000 pro Woche in den vergangenen Wochen.
Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) befürchtet im kommenden Jahr eine Pleitewelle bei den Krankenhäusern. "Auf unsere Kliniken rollt 2013 eine Insolvenzwelle zu, die sich kaum mehr stoppen lässt", sagte DKG-Chef Gerald Gaß dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND, Dienstagausgaben). Die Auswirkungen auf die medizinische Versorgung würden 2023 in vielen Regionen spürbar werden.
Bei der Einreise nach China gilt ab dem 8. Januar keine Quarantäne-Pflicht mehr. Reisende müssen dann nur noch einen höchstens 48 Stunden alten negativen Coronatest vorlegen, wie die Nationale Gesundheitskommission am Montagabend mitteilte. Die Ankündigung dürfte von der Bevölkerung mit großer Begeisterung aufgenommen werden, da Heimatbesuche von im Ausland lebenden Chinesen während der Pandemie kaum möglich waren.
Der Berliner Virologe Christian Drosten hält die Corona-Pandemie für beendet. Im Berliner "Tagesspiegel" (Dienstagsausgabe) sprach Drosten von einem Übergang zu einer endemischen Lage. "Nach meiner Einschätzung ist damit die Pandemie vorbei", sagte er dazu weiter. Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) forderte daraufhin ein Ende der verbliebenen Corona-Schutzmaßnahmen.
Vor dem Hintergrund der Abkehr seines Landes von der Null-Covid-Politik verlangt der chinesische Präsident Xi Jinping wirksame Schritte zum Schutz der Bevölkerung zu unternehmen. "Gegenwärtig stehen Covid-19-Vorbeugung und -Kontrolle in China vor einer neuen Situation und neuen Aufgaben", erklärte Xi nach Angaben des staatlichen Senders CCTV in einer Richtlinie. Zuvor hatte Peking die Veröffentlichung täglicher Corona-Daten nach fast drei Jahren eingestellt.
Führende Gesundheitsexperten sehen die Corona-Pandemie in Deutschland vor dem Ende. "Ich rechne fest damit, dass die Pandemie jetzt zunehmend ausläuft", sagte der Intensivmediziner Christian Karagiannidis dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Der Berliner Virologe Christian Drosten sieht bei Corona hierzulande schon eine "erste endemische Welle", wie sie unter anderem bei der saisonal auftretenden Grippe üblich ist.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) will per Gesetz verbieten, dass Finanzinvestoren Arztpraxen übernehmen. "Ich schiebe einen Regel davor, dass Investoren mit absoluter Profitgier Arztpraxen aufkaufen", kündigte Lauterbach in der "Bild am Sonntag" an. Es gebe "den fatalen Trend, dass Investoren medizinische Versorgungszentren mit unterschiedlichen Facharztpraxen aufkaufen, um sie anschließend mit maximalem Gewinn zu betreiben".
Die derzeitige schwere Influenza-Welle könnte bei langer Dauer nach Berechnungen des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW) hierzulande bis zu 40 Milliarden Euro an volkswirtschaftlichen Kosten verursachen. "Allein durch den krankheitsbedingten Arbeitsausfall könnte der deutschen Volkswirtschaft ein Verlust in der Bruttowertschöpfung von mehr als 30 Milliarden Euro und bei einem sehr ungünstigen Verlauf sogar von mehr als 40 Milliarden Euro entstehen", zitierte die "Welt am Sonntag" aus den Berechnungen.
In China gibt es derzeit nach Angaben eines hochrangigen Behördenvertreters allein in einer einzigen Stadt täglich rund eine halbe Million neue Corona-Infektionen. Es gebe in Qingdao jeden Tag "zwischen 490.000 und 530.000 Neuinfektionen", wurde der Chef der dortigen Gesundheitsbehörde von einem von der regierenden Kommunistischen Partei betriebenen Internetportal zitiert. Das Virus verbreite sich "rasend schnell" in der im Osten des Landes gelegenen Stadt, sagte Bo Tao.
Die Vorsitzende des türkischen Ärzteverbandes, Sebnem Korur Fincanci, bleibt bis zum nächsten Termin des Prozesses wegen Vorwürfen der Terrorpropaganda in Untersuchungshaft. Das entschied ein Gericht in Istanbul am Freitag. Die 63-jährige Medizinerin forderte bei der Anhörung erneut eine "wirksame Untersuchung" eines mutmaßlichen Einsatzes chemischer Waffen durch die türkische Armee gegen kurdische Kämpfer mit Inspektionen vor Ort und Autopsien der Betroffenen.
Wegen einer kostspieligen Überversorgung mit Corona-Impfstoffen bemüht sich die Bundesregierung um eine nachträgliche Änderung der Lieferverträge mit den Herstellern. Zu Beginn der Woche summierten sich die Impfstoff-Bestände im Zentrallager des Bundes auf etwa 151 Millionen Dosen, erklärte ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums am Freitag gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. Bis Ende 2023 bestünden Abnahme-Verpflichtungen für weitere 130,7 Millionen Dosen - und dies bei konstant schwacher Nachfrage.
Angesichts der schwachen Nachfrage nach Corona-Impfungen bemüht sich die Bundesregierung um eine Änderung der Lieferverträge mit den Hersteller-Unternehmen. "Die nationalen Bestände an Covid-19-Impfstoff sind hoch und der Bedarf an Covid-19-Impfstoff ist gesunken", erklärte ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums am Freitag gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. Die Bundesregierung stehe deswegen bereits "im Gespräch mit der Europäischen Kommission und den Impfstoffherstellern zu Vertragsanpassungen".
In der Europäischen Union (EU) wächst die Sorge vor einem milliardenteuren Überschuss an nicht benötigten Corona-Impfstoffen. Die Kommission unterstütze Forderungen von Mitgliedstaaten nach einer Nachverhandlung mit den Herstellern, sagte Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Freitagsausgaben). Diese sollten dazu dienen, die Lieferverträge "an neue Realitäten anzupassen".
In Deutschland kommt es zu immer mehr Arbeitsausfällen wegen Depressionen, Angststörungen oder chronischer Erschöpfung. Die Zahl der Krankheitstage aufgrund psychischer Leiden sei 2021 auf den Rekordwert von 126 Millionen gestiegen, berichtete die "Augsburger Allgemeine" am Freitag unter Berufung auf Zahlen der Bundesregierung. Im Jahr davor seien es noch 119 Millionen gewesen.
Angesichts der regelrechten Explosion der Zahl der Corona-Infektionen in China fordert der außenpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Jürgen Hardt (CDU), einen Stopp aller Flugverbindungen zwischen Deutschland und der Volksrepublik. "Die durch die verfehlte Coronapolitik der chinesischen Regierung verursachten explodierenden Covid-Zahlen in China bedrohen die ganze Welt mit einer neuen Infektionswelle", sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Freitagsausgaben).
Der Staat muss Bürgern keinen Schadenersatz für gesundheitliche Probleme wegen zu schmutziger Luft zahlen. Die europäischen Grenzwerte verliehen Einzelnen keine individuellen Rechte, durch deren Verletzung ein solcher Anspruch entstehen könne, entschied der Europäische Gerichtshof (EuGH) am Donnerstag in Luxemburg. Bürger müssten aber vor nationalen Gerichten darauf klagen können, dass die Behörden Maßnahmen gegen Luftverschmutzung ergreifen. (Az. C-61/21)
Nach rund einmonatiger Schließung wegen eines Vogelgrippeausbruchs öffnet der Berliner Zoo am Samstag wieder seine Pforten. Wie der Zoo am Mittwoch mitteilte, wurde am 18. November ein Vogel positiv auf das Virus getestet, alle 1200 übrigen blieben aber negativ.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat der Arzneimittelknappheit den Kampf angesagt - seine Pläne könnten die Engpässe aber nicht schnell und dauerhaft beheben, warnten Verbandsvertreter am Mittwoch. Krankenkassen, Hausärzte und Apothekenvertreter rechnen auch für die kommenden Monate noch mit Problemen bei der Medikamentenversorgung. "Die jetzt diskutierten Maßnahmen werden in der hausärztlichen Versorgung kurzfristig nur bedingt helfen", sagte die Vize-Vorsitzende des Deutschen Hausärzteverbandes, Nicola Buhlinger-Göpfarth, der "Rheinischen Post" vom Mittwoch.
In Deutschland hat sich die Zahl der Pflegebedürftigen von Ende 2019 bis Ende 2021 um 20 Prozent oder rund 830.000 auf 4,96 Millionen erhöht. Der starke Anstieg lässt sich allerdings durch statistische Effekte wie den seit 2017 weiter gefassten Pflegebedürftigkeitsbegriff sowie einer vorherigen Untererfassung der Menschen mit Pflegegrad 1 erklären, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte.