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Sturmtief "Nadia" hat am Wochenende in weiten Teilen Nord- und Ostdeutschlands sowie in Skandinavien Schäden angerichtet und die Einsatzkräfte in Atem gehalten. Im brandenburgischen Beelitz starb ein Mann, nachdem eine Plakatwand auf ihn gestürzt war. Auch in Dänemark starb eine Frau wegen des Sturms. In Bremen, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern wurden mehrere Menschen bei wetterbedingten Unfällen verletzt.
Die Plakatwand in Beelitz mit einem Wahlplakat für die Landratswahl wurde am späten Samstagabend durch eine Windböe aus der Verankerung gerissen und stürzte auf einen vorbeigehenden Fußgänger, wie die Polizei erklärte. Der 58-Jährige sei mit seiner Lebensgefährtin und einem Bekannten spazieren gewesen. Das aus einem Metallkorpus und Sperrholz bestehende Plakat sei gegen den Kopf des Mannes gefallen, der trotz Reanimationsmaßnahmen noch am Unfallort gestorben sei. Die Polizei leitete ein Todesermittlungsverfahren ein.
In Bremen stürzte laut Feuerwehr ein umfallender Baum auf einen Fußgänger. Er sei schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht worden. In der Nähe von Uetze bei Hannover erfasste eine Windböe auf einer kleinen Straße einen Transporter und schob ihn von der Fahrbahn. Das Fahrzeug prallte gegen einen Baum, wie die Polizei mitteilte. Der Beifahrer sei schwer verletzt worden, der Fahrer leicht.
In Mecklenburg-Vorpommern wurde der Fahrer eines Leichtkraftrads schwer verletzt, als er in einen umgestürzten Baum fuhr, teilte die Polizei mit. Auch im niedersächsischen Heidekreis sei es zu mehreren Verkehrsunfällen gekommen, erklärte die Polizei in Soltau. Dabei sei ein Mensch leicht verletzt worden.
Vor der ostfriesischen Küste fielen am Samstagabend die Maschinen eines Frachters aus. Bei schwerer See mit Windstärke zehn und mehr habe das Schiff im Wasser getrieben, teilte das Havariekommando in Cuxhaven am Sonntag mit. Ein Notfallteam sei per Hubschrauber auf dem Schiff gelandet und habe es mit einem Notschlepper verbunden. Der Frachter sei inzwischen wieder voll manövrierfähig und habe am Sonntag seine Fahrt bei besserem Wetter fortgesetzt.
In Hamburg kam es zu einer Sturmflut. Der Pegel lag bei seinem Höchststand 5,20 Meter über normalem Hochwasser, erklärte die Feuerwehr. Der Fischmarkt stand unter Wasser. Am Abend sei ein Binnenschiff gegen die Freihafen-Elbbrücke gestoßen und habe sich darunter verkeilt, weswegen die Autobahn 255 gesperrt worden sei. Zwei Menschen seien gerettet, das Schiff nach etwa sechs Stunden freigeschleppt worden.
Laut Polizei wurde die Brücke allerdings so stark beschädigt, dass sie für längere Zeit gesperrt bleiben muss. Die unmittelbare Ursache für den Unfall ist noch unklar: Der Kapitän und sein Matrose waren beide betrunken, die Wasserschutzpolizei ermittelt.
Auch in Berlin, Dresden, Rostock, Kiel, Emden und zahlreichen weiteren Orten war die Feuerwehr im Dauereinsatz. Umgekippte Bäume und herabgefallene Äste sorgten für Schäden und Verkehrsbehinderungen.
In Skandinavien gab es ebenfalls Hunderte Notrufe. In Dänemark starb eine 78-jährige Frau, nachdem sie vom Wind mitgerissen wurde, wie die Polizei mitteilte. In Schweden waren nach Angaben der Energieversorger Eon, Ellevio und Vattenfall zehntausende Menschen ohne Strom.
Die Deutsche Bahn hatte den Fernverkehr in den norddeutschen Bundesländern am Samstagabend zwischenzeitlich ganz eingestellt. Später konnten die Fernzüge wieder anrollen. Am Sonntag kam es wegen Unwetterschäden jedoch noch zu Verspätungen und Zugausfällen.
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnte am Sonntagnachmittag für den Norden und Osten weiter vor Sturmböen, in exponierten und höheren Lagen von Bayerischem Wald und Alpen auch vor schweren Sturmböen. Auf dem Brocken im Harz und auf dem Fichtelberg könne es zu orkanartigen Böen und Orkanböen kommen. Für Montagmittag erwartete der DWD an den Alpen starken Schneefall mit Schneeverwehungen.
A.Krishnakumar--DT