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Wegen des aufziehenden Taifuns "Bebinca" werden an den Flughäfen von Shanghai in China am Sonntag alle Flüge gestrichen. Der Wirbelsturm soll mit heftigen Sturmböen und starken Regenfällen in der Nacht zum Montag im dicht besiedelten Osten Chinas auf Land treffen, wie das Katastrophenschutzministerium in Peking bekannt gab. Mehrere Länder in Südostasien leiden derweil noch unter den Folgen des vorherigen Taifuns "Yagi": Durch Überschwemmungen und Erdrutsche starben in Myanmar, Vietnam, Laos und Thailand insgesamt mehr als 400 Menschen.
Der staatliche chinesische Sender CCTV berichtete, dass alle Flüge an den zwei wichtigsten Flughäfen der Millionenmetropole Shanghai ab 20.00 Uhr (Ortszeit; 14.00 Uhr MESZ) eingestellt würden. Der Flugverkehr an den Flughäfen Pudong und Hongqiao sei wegen des Taifuns schon verringert worden. Anfang September hatte der Taifun "Yagi" auf der südchinesischen Insel Hainan vier Menschen das Leben gekostet.
Angesichts der verheerenden Überschwemmungen infolge des Taifuns "Yagi" bat die Militärjunta in Myanmar in einem ungewöhnlichen Schritt das Ausland um Hilfe. Das Land brauche Hilfe bei Rettungs- und Hilfsaktionen für die Opfer, zitierte die Zeitung "Global New Light of Myanmar" am Samstag Juntachef Min Aung Hlaing.
Nach Angaben der Junta vom Sonntag stieg die Zahl der Toten in Myanmar inzwischen auf 113. Mehr als 320.000 Menschen hätten vor den Wassermassen fliehen müssen, sagte Junta-Sprecher Zaw Min Tun. In Vietnam meldeten die Behörden 281 Tote.
AFP-Reporter in Myanmar berichteten von zahlreichen Freiwilligen, die in Autos und Lastwagen in die betroffenen Gebiete in Taungoo in der Region Bago und in der Umgebung der Hauptstadt Naypyidaw fuhren. Indiens Außenminister Subrahmanyam Jaishankar teilte am Sonntag im Onlinedienst X mit, sein Land habe zehn Tonnen Hilfsgüter mit Essen, Kleidung und Medizin nach Myanmar geschickt.
In China fällt der Taifun "Bebinca" mit einem Herbst-Feiertag zusammen. Die chinesischen Bahnbetreiber rechnen mit 74 Millionen Reisenden während dieser Ferienzeit, wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua am Samstag berichtete. Für Shanghai und die Provinzen Jiangsu, Zhejiang und Anhui wurde demnach am Samstag die niedrigste Hochwasser-Warnstufe ausgerufen.
Für mehrere Bezirke in Shanghai und angrenzenden Provinzen gab die Wetterbehörde am Sonntag dann eine Taifun-Warnung heraus, die auf der zweithöchsten von vier Stufen lag. Die Bevölkerung wurde aufgerufen, Vorkehrungen zu treffen, Boote sollten in die Häfen zurückkehren. Passagierschiffe sollten am Sonntag auch ihre Fahrten in Shanghai einstellen.
Der Tropensturm "Bebinca" war in der Nacht zum Sonntag bereits mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 198 Stundenkilometer über die japanische Insel Amami hinweggezogen.
Am Freitag war "Bebinca" im Zentrum und im Süden der Philippinen auf Land getroffen und hatte für Überschwemmungen gesorgt. Nach Angaben der Behörden vom Sonntag kamen sechs Menschen durch umstürzende Bäume ums Leben. In der Gemeinde Malabang in der südlichen Provinz Lanao del Sur seien am Freitag vier Kinder ums Leben gekommen, als ein riesiger Baum auf ihre Autorikscha gefallen sei, teilte die örtliche Polizei mit. Ein zweijähriges Mädchen und eine Frau seien auf der Halbinsel Zamboanga ums Leben gekommen, als Bäume auf ihre Häuser stürzten.
Rund 13.000 Menschen mussten aus ihren Häusern fliehen, Straßen und andere Infrastruktur wurden beschädigt. Nach Angaben des nationalen Katastrophenrats wurden mindestens elf Menschen verletzt, zwei weitere wurden demnach noch vermisst. Die Philippinen werden jedes Jahr von etwa 20 starken Stürmen heimgesucht. Experten zufolge erhöht der Klimawandel die Intensität der Wirbelstürme.
U.Siddiqui--DT