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Nach dem Fund von mehreren verstümmelten Frauenleichen auf einer Müllhalde in Kenias Hauptstadt Nairobi hat die Polizei nach eigenen Angaben einen "psychopathischen Serienmörder" festgenommen. Der 33-Jährige habe im Verhör angegeben, 42 Frauen getötet zu haben, sagte am Montag Chefermittler Mohamed Amin. Er sei über die Handydaten eines Opfers aufgespürt und vor einer Bar festgenommen worden, als er sich gerade einer weiteren Frau näherte.
"Der Verdächtige hat gestanden, 42 Frauen angelockt, getötet und auf der Müllhalde entsorgt zu haben", sagte Amin. "Wir haben es mit einem Serienmörder zu tun, einem psychopathischen Serienmörder, der keinen Respekt vor menschlichem Leben hat." Der Verdächtige sei 33 Jahre alt und in der Nähe einer Bar in Nairobi festgenommen worden, in der er zuvor die Übertragung des Finales der Fußball-EM aus Deutschland verfolgt hatte. Die Müllhalde im Armenviertel Mukuru liege nur hundert Meter vom Haus des Verdächtigen entfernt.
Bei der Durchsuchung des Hauses sei eine Machete gefunden worden, "die unserer Meinung nach zur Zerstückelung der Opfer verwendet wurde", sagte der Chefermittler weiter. Der Verdächtige habe angegeben, "sein erstes Opfer sei seine Frau gewesen, die er erwürgt habe, bevor er ihren Körper zerstückelt und auf der Mülldeponie deponiert habe". Alle folgenden Opfer seien "auf die gleiche Weise" getötet worden.
Nach Angaben des Festgenommenen beging er die Morde zwischen 2022 und dem 11. Juli dieses Jahres. Es sei in dem Zusammenhang auch "ein zweiter Verdächtiger" festgenommen worden, der im Besitz des Handys eines der Opfer gewesen sei. Weitere Angaben zu dieser Festnahme wurden nicht gemacht.
Zuvor waren auf einer Müllhalde in Nairobi mindestens neun verstümmelte Leichen entdeckt worden. Diese waren laut Polizei "stark zerstückelt und in Säcken verstaut" worden. Das Alter der bisher entdeckten Opfer reiche von 18 bis 30 Jahre, sagte Amin. Nach der Festnahme und den Aussagen des Tatverdächtigen sollten nun sowohl auf der Müllhalde als auch im hundert Meter entfernten Haus weitere Durchsuchungen vorgenommen werden.
Der Fund der verstümmelten Frauenleichen hatte am Wochenende über Kenia hinaus für Entsetzen gesorgt. In dem ostafrikanischen Land gab es umgehend Vermutungen, dass Polizisten in die Ermordung der Frauen verwickelt sein könnten und es sich bei den Opfern möglicherweise um regierungskritische Demonstrantinnen handele. Auftrieb bekamen diese Mutmaßungen dadurch, dass sich nur hundert Meter von der Müllhalde entfernt eine Polizeiwache befindet.
Menschenrechtsgruppen werfen der kenianischen Polizei regelmäßig widerrechtliche Tötungen insbesondere in ärmeren Vierteln vor. Diese steht unter besonderer Beobachtung, seit bei regierungskritischen Protesten im vergangenen Monat dutzende Menschen getötet worden waren. Es waren die heftigsten gewaltsamen Zusammenstöße in Kenia, seit das Land 1963 seine Unabhängigkeit von Großbritannien erlangt hatte.
I.Viswanathan--DT