Euro STOXX 50
-69.7000
Bei einem schweren Erdbeben der Stärke 6,2 sind auf der indonesischen Insel Sumatra mindestens sieben Menschen ums Leben gekommen und 85 weitere verletzt worden. Das Beben ereignete sich am Freitagmorgen im Norden der Insel in einer Tiefe von rund zwölf Kilometern, wie die US-Erdbebenwarte (USGS) mitteilte. Die Erschütterungen waren bis in die Nachbarländer Singapur und Malaysia zu spüren. Auf Sumatra wurden mehrere Häuser zerstört oder beschädigt.
Die meisten der 85 Todesopfer stammten aus den Bezirken Pasaman und West-Pasaman, wie die nationale Katastrophenschutzbehörde (BNPB) mitteilte. Mindestens 5000 Menschen hätten ihre Häuser verlassen müssen. Die indonesische Meteorologiebehörde rief die Menschen in der Region auf, sich von Hängen fernzuhalten, da wegen der aktuellen Regenzeit auch die Gefahr von Erdrutschen bestehe. Eine Tsunami-Warnung wurde wegen des schweren Erdbebens nicht herausgegeben.
Laut US-Erdbebenwarte ereignete sich das Beben etwa 70 Kilometer von der Stadt Bukittinggi entfernt. Wenige Minuten zuvor hatte ein Beben der Stärke 5,0 die Anwohner bereits zum Verlassen ihrer Häuser gezwungen. "Wir sind alle aus unserem Haus geflohen", sagte die 36-jährige Yudi Prama Agustino der Nachrichtenagentur AFP. "Ich habe ein einjähriges Baby, also habe ich in Panik den Kinderwagen aus dem Haus geschoben."
Auf Bildern aus der Stadt Pasaman in der Nähe des Epizentrums waren eingestürzte und beschädigte Häuser zu sehen. Ziegelsteine lagen am Boden, in einigen Hauswänden waren Löcher zu stehen. Die örtlichen Behörden erklärten, dass sich in einigen Gebäuden Risse befänden, diese seien einsturzgefährdet. Alim Bazar von der örtlichen Katastrophenschutzbehörde sagte, der Bürgermeister von Pasaman habe die Räumung der oberen Etagen von Gebäuden angeordnet.
In Padang, der Hauptstadt der Provinz West-Sumatra, mussten infolge des Bebens Patienten aus einem Krankenhaus verlegt werden, wie auf Fernsehbildern zu sehen war. Auch in Teilen Malaysias und Singapurs war das Erdbeben Behördenangaben zufolge zu spüren gewesen. "Wow, Erdbeben in Kuala Lumpur", schrieb ein Twitter-Nutzer über Malaysias Hauptstadt. "Das Gebäude schwankt."
Der Inselstaat Indonesien ist wegen seiner Lage am pazifischen Feuerring immer wieder von Erdbeben betroffen. Bei einem Seebeben der Stärke 9,1 vor der Küste Sumatras waren im Dezember 2004 in der gesamten Region etwa 220.000 Menschen ums Leben gekommen, davon 170.000 in Indonesien.
I.Viswanathan--DT