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In Brasilien sind bei Erdrutschen und Überschwemmungen nach heftigen Regenfällen mindestens 78 Menschen ums Leben gekommen. Am schlimmsten betroffen war die malerische Stadt Petrópolis nördlich von Rio de Janeiro, wie die Behörden am Mittwoch mitteilten. Helfer versuchten, Überlebende aus den Schlammmassen zu retten. Mindestens 21 Menschen seien lebend geborgen worden. Die Behörden befürchten jedoch weitere Tote. Mindestens 300 Menschen kamen in Notunterkünften unter.
Bilder im Internet zeigten zerstörte Häuser, von den Fluten mitgerissene Autos und überschwemmte Geschäfte. Spezialteams mit Booten und Geländefahrzeugen suchten nach möglichen weiteren Opfern. Die Einsatzkräfte schaufelten Wege durch die Reste eingestürzter Häuser frei, von denen viele in den Slums an den Bergen gestanden hatten. 400 Soldaten wurden zur Unterstützung der Such- und Rettungsteams entsandt. Hilfsorganisationen riefen zu Spenden auf.
Nach Angaben des Wetterdienstes fielen in einigen Stadtteilen von Petrópolis binnen weniger Stunden bis zu 260 Millimeter Regen, mehr als normalerweise im gesamten Februar. Für die kommenden Tage werden nur noch mäßige Regenfälle erwartet.
Der Einwohner Wendel Pio Lourenco sagte, er sei nachts durch die Straßen gegangen und habe ein Mädchen gefunden, das "bei lebendigem Leibe" begraben worden sei. "Jeder sagt, dass es nach einem Kriegsgebiet aussieht", fügte der 24-jährige hinzu. Die Stadt mit ihren 300.000 Einwohnern wurde zum "Katastrophengebiet" erklärt. Der Stadtrat ordnete drei Tage Totentrauer an.
Präsident Jair Bolsonaro, der sich derzeit auf Staatsbesuch in Russland aufhält, rief seine Minister auf, den Opfern des Unglücks "sofortige Hilfe" zu leisten. Bolsonaro sprach von einer "Tragödie".
Petrópolis liegt in den Bergen des Bundesstaats Rio de Janeiro. Dort steht die Sommerresidenz des ehemaligen kaiserlichen Hofes von Brasilien.
Im Januar 2011 waren in der Bergregion mehr als 900 Menschen ums Leben gekommen, als heftige Regenfälle Überschwemmungen und Erdrutsche verursachten.
Bereits Anfang dieses Monats hatte es in Brasilien Erdrutsche und Überschwemmungen nach heftigen Regenfällen gegeben. Dabei kamen im Bundesstaat São Paulo 28 Menschen ums Leben.
Y.Rahma--DT