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Der seit Jahren zu beobachtende Rückgang der Studienanfängerzahlen trifft vor allem die staatlichen Universitäten sowie die Fächer Maschinenbau und Wirtschaftswissenschaften. Das zeigt eine am Dienstag in Gütersloh veröffentlichte Auswertung des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE). Private Hochschulen verzeichnen hingegen einen Boom.
Der bisherige Höchststand bei Studienanfängern war in Deutschland mit 445.000 im Wintersemester 2011/2012 erreicht worden. Nach einer zwischenzeitlichen Stagnation gehen die Werte seit dem Wintersemester 2019/2020 deutlich zurück und lagen 2021/2022 erstmal wieder bei unter 400.000. Ein Grund dafür ist der Rückgang der Geburtenzahlen.
Das CHE verglich für seine Analyse die Durchschnittszahlen der Erstsemester in den jeweiligen Wintersemestern der Stagnationsphase zwischen 2011/2012 und 2018/2019 sowie der Jahre mit rückläufigen Zahlen von 2019/2020 bis 2021/2022. Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Niedersachsen verlieren dabei im Ländervergleich am stärksten.
Allein Nordrhein-Westfalen hat demnach durchschnittlich 12.600 Erstsemester weniger. Der Hochschulort mit dem bundesweit stärksten Rückgang ist Karlsruhe. Durchschnittlich mehr Studienanfänger gibt es hingegen auf Länderebene in Berlin und Hamburg.
Während die Universitäten deutlich verlieren, können die privaten Hochschulen ihre Erstsemesterzahlen sogar erheblich steigern. Die staatlichen Hochschulen verbuchten demnach im Vergleichszeitraum rund 42.000 Studienanfänger weniger, was einem Minus von zehn Prozent entspricht. An privaten Hochschulen schrieben sich im Vergleichszeitraum dagegen durchschnittlich 15.700 mehr Erstsemester ein als zuvor, ein Plus von rund 50 Prozent.
Größter Verlierer ist der Analyse zufolge der Fachbereich Maschinenbau/Verfahrenstechnik mit einem Minus von 10.800 Studienanfängern, was einem Rückgang um ein Drittel entspricht. Ebenfalls stark betroffen von sinkenden Erstsemesterzahlen sind die Wirtschaftswissenschaften, Elektro- und Informationstechnik sowie Germanistik. Die Bereiche Sozialwesen, Informatik, Psychologie und Gesundheitswissenschaften gewannen hingegen dazu.
Auffällig ist demnach auch, dass es bei den männlichen Studienanfängern im Durchschnitt mit einem Minus von 22.500 einen deutlich stärkeren Rückgang gibt als bei den Studienanfängerinnen mit einem Minus von 3700.
K.Al-Zaabi--DT