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SPD-Chefin Saskia Esken hat harte Kritik am deutschen Bildungssystem geübt. "Der deutsche Schulbetrieb ist immer noch zu sehr auf Bulimie-Lernen angelegt", sagte sie der "Stuttgarter Zeitung" vom Donnerstag. Es habe sich zwar einiges getan in den vergangenen Jahren. Aber unterm Strich gehe es immer noch zu sehr um die Vermittlung von bestimmten Inhalten – und zu wenig um den Erwerb von Kompetenzen, ergänzte sie.
"Schüler lernen hier einen Umgang mit Wissen, den sie nachher im Leben nicht mehr brauchen." Mit Blick auf Expertenvorschläge gegen den Lehrkräftemangel wie denjenigen, Teilzeit für Lehrerinnen und Lehrer zu begrenzen, mahnte Esken zur Zurückhaltung. "Ich warne davor, mit brachialen Methoden dafür zu sorgen, dass die vorhandenen Lehrkräfte noch ein paar Stunden mehr unterrichten", sagte die SPD-Vorsitzende.
"Wir wollen guten Unterricht – und dafür brauchen wir motivierte und leistungsfähige Lehrkräfte." Deshalb müsse es darum gehen, dass die Lehrkräfte bei der Unterrichtsvor- und -nachbereitung mehr zusammenarbeiteten, um Synergien zu nutzen. Die Lehrerinnen und Lehrer müssten zudem von Verwaltungstätigkeiten entlasten werden.
"Ist es zum Beispiel sinnvoll, dass irgendein technikaffiner Lehrer in der Schule den digitalen Hausmeister spielt? Nein", ergänzte die SPD-Chefin. Dafür müssten andere Menschen eingestellt werden.
I.Uddin--DT